Frankreich-Tour 2008

	13. Tag
08 Aug 2008 110 km  1.860 Hm	Sault → Mont-Ventoux → Malaucène → Entrechaux → Buis-les-Baronnies → Aubres Fahrzeit: 5h 40min  Schnitt: 19,5 km/h	Info Höhenprofil

Erst im letzten Jahr war ich hier in der Gegend unterwegs. Damals hatte ich den Mont Ventoux nur umrundet - heute ist der mythische Bergriese der Provence bei super Wetter endlich fällig.

Für mich steht heute die mit Abstand einfachste Variante des Aufstieges zum Mont Ventoux an - die Ostanfahrt ab Sault. Etwa 1.200 Höhenmeter verteilen sich hier auf knapp 25 km Länge, was natürlich nicht die ganz große Herausforderung darstellt. Vor allem der erste Teil bis zum Chalet Reynard ist sehr flüssig zu fahren. Ich hänge mich an einen Rennradler dran und kurbele die Steigung, welche sich nur zwischen 4 % und 6 % bewegt, zügig durch dichten Wald nach oben. Die letzten 3 km bis zum Chalet sind dann ganz flach. Ich gönne mir dort eine längere Rast und beobachte teils interessiert, teils amüsiert die zahlreichen Radler und Rennräder. Genug zu sehen gibt es jetzt, die von Bedoin her auffahrenden Radfahrer sind ja mittlerweile auch dabei.

Ab dem Chalet Reynard wird die Fahrt zum Gipfel erst richtig interessant. Es geht nun hinein in die letzten 6 Kilometer, welche durch die bekannte, baumlose Geröllwüste des Gipfelbereiches des Mont Ventoux führen. Die Steigung ist nicht so schwierig, eigentlich hatte ich mich moralisch auf einen größeren Kampf eingestellt. Lediglich der letzte Kilometer ist richtig steil, stellt mich aber auch nicht vor größere Probleme. Vor den zahlreichen anderen Radlern kann man sich ja auch keine Blöße geben...

Oben hat sich eine wahrhaft stattliche Anzahl an Menschen zusammen gefunden, es pfeift ein frischer Wind über den Gipfel, und die Aussicht ist wirklich gigantisch. Einfach super. Doch ewig kann ich das Ganze nicht genießen, also rein in die windige und lange Abfahrt nach Malaucène. Vor allem im mittleren Teil ist es eine Sausewindveranstaltung, weil sie sehr steil bei schnurgerader und ewig breiter Straße bergab führt.

In Malaucène sind etwa 50 km zurückgelegt. Ab dort plagt mich für den Rest des Tages die meiste Zeit wieder mal ein lästiger Gegenwind. Ich fahre nach Norden, zuerst durch das Ouvèze-Tal und dann über den Col d'Ey (718 m) bis ins Eyguestal. Letztlich lande ich dort wie im letzten Jahr auf dem guten Campingplatz von Aubres (10,40 €). Eigentlich wollte ich zwar mal den Zeltplatz von Nyon austesten, welcher weniger Kilometer weiter talabwärts gelegen ist. Doch 21 € waren mit entschieden zu teuer.

(Computer: Strecke 109,62 km / Fahrzeit 5:40:38 h / Durchschnitt 19,52 km/h / Gesamt 26.420 km)