Frankreich-Tour 1994
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9. Tag |
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| 30 Aug 1994 74 km |
Prats de Mollo → la Preste (1.500 m) → Massife de Canigou (2.300 m) → Casteil → Vernet-les-Bains → Olette | Info / |
Heute soll es wieder zurück nach Norden über die Berge gehen. Dabei steht uns das Massif de Canigou im Weg. Der höchste Berggipfel, der Pic du Canigou, erreicht hier immerhin eine Höhe von 2.784 m. Eine richtige Asphaltstraße über das Massiv gibt es nicht - in der Karte ist aber stattdessen ein breiter Fahrweg eingezeichnet. In der Hoffnung, dass dieser mit den Fahrrädern gut befahrbar ist, starten wir in Prats de Mollo.
Die ersten Kilometer bis la Preste sind noch relativ einfach.
Kurz vor dem Kurort biegen wir aber rechts ab und quälen uns den Berg empor.
Anfangs genießen wir noch den einwandfreien Asphaltbelag der Straße.
Dieser endet allerdings bald an den Talstationen der nur im Winter genutzten Skilifte.
Danach geht es auf befestigter Schotterpiste weiter.
Die Qualität des Weges ist zum Glück noch halbwegs erträglich.
Nach 30 km haben wir dann endlich den Scheitelpunkt auf ca. 2.300 m erreicht.
Die folgende lange Abfahrt erweist sich für mich erstaunlicherweise als noch anstrengender als der Anstieg.
Der Weg ist noch schlechter als beim Aufstieg auf der Südseite und fällt zudem auf den ersten Kilometern teilweise extrem steil ab.
Die Billigbremsen meines Fahrrades sind damit deutlich überfordert.
Ich muss mehrere Mal anhalten, um meine vom ständigen Ziehen der Bremsen verkrampften Finger wieder zu lockern.
Silvio kann meine Probleme nicht nachvollziehen - er hat ja auch eine gute LX-Ausstattung an seinem Rad.
Ich schwöre mir auf meiner nächsten Reise mit einem neuen Fahrrad mit verbesserten Bremsen an den Start zu gehen.
Solche Schmerzen will ich nicht mehr erleiden müssen...
Ich atme auf, als der Weg weiter unten schließlich wieder flacher abfällt und einen besseren Zustand als oben hat. Wir passieren auf der Abfahrt mit Casteil und Vernet-les-Bains noch zwei schöne Bergorte. Die vielen roten Ziegeldächer passen herrlich in die Berglandschaft.
Wenig später sind wir dann endlich unten angekommen und biegen in die Talstraße (N116) nach links ein. In Olette haben wir dann genug für heute. Es war ja auch ein ganz schön extreme aber unvergessliche Tour. Wir campen wild unmittelbar neben der Straße.
