Frankreich-Tour 2003

Tag 9

10. Tag

Tag 11
10 Sep 2003
115 km
gefahrene Höhenmeter 1.242 Hm
Carro → Marseille → Aix-en-Provence → Montagne St. Victoire → St.Maximin → Nans-les-Pins
Fahrzeit: ?  Schnitt: ?
Info
Höhenprofil

Eine unruhige, weil ziemlich stürmische Nacht liegt am Morgen hinter mir. Ich mache mich fertig, bezahle an der Rezeption noch die stolze Campinggebühr von 14,90 € und los geht's.

Die Fahrt ist für mich heute, zumindest vorerst, ein Kampf mit den Elementen - genauer mit dem Wind. Wie gestern weht er wieder von Norden in Richtung Mittelmeer. Allerdings in noch mal deutlich erhöhter Intensität, teilweise muss ich mit wahren Sturmböen fertig werden. Kurz vor Marseille wird es besonders lustig, in einigen Situationen habe ich Mühe, mich auf dem Rad zu halten! Obendrein weht der Sturm noch ordentliche Mengen an Sand in die Augen.

Meine Hoffnung, in der Großstadt Marseille etwas Schutz vor dem Wind zu finden, erfüllt sich nicht wirklich. Eigentlich will ich nun weiter nach Aix-en-Provence, etwa 25 km nördlich von Marseille gelegen. Das bedeutend eine Fahrt direkt gegen den Sturm - alles andere als verlockende Aussichten. Ich gebe mir dennoch einen Ruck und folge meiner ursprünglichen Streckenplanung. Die ersten ansteigenden Kilometer sind besonders schrecklich. Bei extremem Gegenwind schleiche ich fluchend und mit minimaler Geschwindigkeit hoch nach Saint-Antoine. Wahrlich keine Genusstat!

Ab Septèmes-les-Vallons flaut der Wind endlich merklich ab. Ich atme auf. Nun kann ich doch relativ entspannt weiter nach Aix-en-Provence fahren, nach Septèmes-les-Vallons geht es ja auch häufig leicht bergab. Aix-en-Provence ist einfach toll. Es hat schon was, im Zentrum dieser Universitätsstadt über die Prachtmeile Cours Mirabeau zu flanieren. Da ist der wenig erfreuliche Tagesauftakt mit seinen mehr als widrigen Windumständen schnell vergessen.

Ich verlasse Aix-en-Provence in westlicher Richtung und genieße nun eine herrliche Passage durch die Montagne-Sainte-Victoire. Einen kleinen Abstecher von der Hauptroute durch das Kalksandsteingebirge schiebe ich ein, um dem Stausee Lac du Bimont mit seiner imposanten Staumauer einen Besuch abzustatten. Nach zwar kurzen, aber sehr steilen Rampen ist wenig später mit dem Col des Portes (631 m) der höchste Punkt des Tages erreicht.

Nun folgt eine herrliche Abfahrt nach Pourrières. Besonders der kurvige letzte Abschnitt auf der D23 ist ein Traum, locker gleite ich durch die Kurven, herrlich. Irgendwie eine Highlightpassage, welche im Juli dieses Jahres auch von der Tour de France während der 10. Etappe (Gap – Marseille) befahren wurde.

Recht anstrengend ist der folgende, wieder ansteigende Abschnitt bis Saint-Maximin-la-Sainte-Baume. Auch der anschließende Schlussteil bis Nans-les-Pins geht nur zäh. Wunderbar klingt der Tag dort auf dem super Camping Municipal aus - ein schöner Abend, vor allem windstill!

(Computer: defekt)


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