Frankreich-Tour 2004

Tag 10

11. Tag

Tag 12
15 Jul 2004
98 km
gefahrene Höhenmeter 1.270 Hm
Dornas → le Cheylard → Lamastre → Lalouvesc → Col du Rouvey → Annonay
Fahrzeit: 5h 33min  Schnitt: 19,6 km/h
Info
Höhenprofil

Heute Abend habe ich die Regenjacke endgültig weit unten in einer meiner vorderen Radtaschen verstaut. Bei dem immer besser werdenden Wetter werde ich die sonst bis jetzt meist zum Windschutz eingesetzte Jacke wohl so schnell nicht mehr benötigen. Schon am Morgen herrscht ein strahlend blauer Himmel. Am Ende des Tages in Annonay wurde es dann auch richtig bullig warm. Zuvor war natürlich noch etwas Pedalarbeit notwendig.

Ich fahre heute bis auf den letzten Abschnitt genau auf der Route von vor 10 Jahren am 2. Tag. Schnell rolle ich am Morgen hinunter nach le Cheylard. Dort begebe ich mich in den mir noch vom letzten Jahr bekannten Supermarkt und decke mich mit den notwendigen Tagesvorräten ein. Danach gilt es die Steigung nach Nonières hochzufahren. Die ist nicht schwer, so dass es für mich bis zum Col des Nonières (671 m) gut rollt. Auf meist sanfter Abfahrt fahre ich nun weiter nach Lamastre. Dieser etwa 10 km Abschnitt (damals in der anderen Richtung berghoch) ist mir noch gut von meiner 94er Tour in Erinnerung. Damals sind wir bei der eigentlich leichten Berganfahrt irgendwie nicht gut vorangekommen. Hatte wohl vor allem moralische Gründe. Komischerweise dachten wir damals, es geht leicht bergab. Wie ich heute merke, tut es das aber nicht.

Nach Lamastre wartet der nächste Anstieg auf mich. Mein Gedächtnis sagt mir, das es hinauf zum Col du Buisson (920 m) ungleich schwerer als vorhin zum Col des Nonières werden wird. Tatsächlich habe ich dann ziemlich zu kämpfen. Der recht steile Anstieg und die Hitze des Tages machen mir arg zu schaffen. Nach etwa neun steilen Kilometern wird es ab Nozières dann endlich flacher, das letzte Stück bis zum Col du Buisson führt sogar leicht bergab. Unmittelbar am Col ist das Village Miniature (Miniaturdorf) aufgebaut. Natürlich lichte ich das bei einem kurzen Fotostopp ab. Eigentlich soll man für die Besichtigung der kleinen Anlage sogar Eintritt bezahlen. Den kann ich mir zum Glück aber sparen, da am Einlass keine Menschenseele zu entdecken ist.

Danach rolle ich weiter nach Lalouvesc. Bis dahin verläuft die Straße fast flach, nur zum Col du Faux (1.025 m) sind noch mal 2km Anstieg zu meistern. Kurz vor diesem Col muss unlängst ein Waldbrand gewütet haben. Bei dem traurigen Anblick der verkohlten Überbleibsel der früheren Bäume fühle ich mich an meine Tour vom letzten Jahr erinnert. An der Côte d'Azur habe ich damals noch wesentlich verheerendere Ausmaße als heute sehen müssen. Hier ist nur ein verhältnismäßig kleines Areal von den Bränden betroffen.

In Lalouvesc verlasse ich nun die Route von 1994, denn ich fahre nicht direkt hinunter nach Annonay. Mit dem Col du Rouvey (1.244 m) will ich noch einen Pass einsammeln. Der liegt etwa 5 km nordwestlich von Lalouvesc. Die Straße ist nicht sehr steil und so bin ich schnell bei dem ziemlich unspektakulär im Wald liegendem Pass angelangt.

Ab dem Col du Rouvey liegt nun eine lange Abfahrt bis nach Annonay vor mir. Nach etwa 6 km habe ich den Col des Barraques (1.080 m) erreicht. Dort biege ich scharf rechts ab und rolle weiter ins Tal hinab. Bei dieser Bergabfahrt muss ich mal wieder mit einem scharfen Gegenwind kämpfen. Nach weiteren 25 km habe ich dann Annonay erreicht. Erst nach einigem Suchen finde ich den Campingplatz, wo ich einen schattigen Platz für mein Zelt wähle. Die Sonne meint es nämlich mittlerweile wirklich schon zu gut und knallt unbarmherzig auf mich herunter.

(Computer: Strecke 107,11 km / Fahrzeit 5:32:40 h / Durchschnitt 19,55 km/h / Gesamt 46.821 km)


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