Frankreich-Tour 2004
13. Tag |
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17 Jul 2004 112 km 2.190 Hm |
Chabeuil → Léoncel → St. Jean-en-Royans → St. Marcellin → Roybon Fahrzeit: 6h 48min Schnitt: 18,3 km/h |
Info Höhenprofil |
Gestern fragte mich die Chefin vom Campingplatz wohin ich heute radeln wolle. Ich deutete auf die vor uns liegenden Bergketten im Westen und sie sagte "oh mountains". Kann mich aber nicht abschrecken, habe ich mir doch die Strecke vorab auf der Karte genau angesehen. Bis Villlard de Lans will ich quer durch Vercors fahren. Das wird zwar kein Spaziergang, müsste aber dennoch zu machen sein.
Zum Auftakt geht es bis Peyrus nur leicht bergan, ab dort zieht es dann aber richtig nach oben. Bis zum Col des Limouches (1.086 m) ist eine 11,5 km lange Steigung (6,2 % im Schnitt) zu erklimmen. Dort läuft es gut für mich, zügig fahre ich ohne Pause hinauf (ich kann sogar wieder mal ein Rennradlerpärchen überholen). Nach kurzer Abfahrt wartet ab Léoncel dann gleich der nächste Pass. Auch am Col de la Bataille (1.313 m) habe ich keinerlei Schwierigkeiten. Oben genieße ich die schönen Ausblicke zu beiden Seiten der Passhöhe.
Auf die Abfahrt folgt prompt der nächste Anstieg. Erst nach 5 km werde ich wieder durch eine kleine Abfahrt erlöst. Wenn das bis zum Tagesende so weitergehen würde, hätte ich mir doch zu viel vorgenommen. Wenig später fahre ich über den Col de la Portette (1.175 m) und rolle hinunter bis zur Kreuzung mit der D76 (Les Trois Routes).
Nach jetzt 50 gefahrenen Kilometern grüble ich dort über meinen weiteren Routenverlauf nach. Ich entscheide mich schließlich für die vorerst leichtere Variante und biege nach links ab. Das bedeutet jetzt eine lange Abfahrt über die Combe Laval bis ganz hinunter ins Tal, später muss ich dann aber nach Villard-de-Lans wieder umso mehr berghoch fahren. Wenig später bin ich froh über meine Streckenwahl. Der Abschnitt durch die Combe Laval ist echt spektakulär. In abenteuerlichen Kehren und Tunnels windet sich die Straße am oberen Rand eines großen canyonartigen Tales entlang.
Auf die Combe Laval folgt eine steile Abfahrt bis St. Jean-en-Royans. Jetzt befinde ich mich nur noch auf 250 m Höhe. Bis Villard-de-Lans, welches auf etwa 1.000 m liegt, steht mir also noch Einiges bevor. Dazu kommt es aber nicht. In Pont-en-Royans muss ich umdisponieren, da die Straße nach Villard-de-Lans durch die Gorges da la Bourne gesperrt ist. Ich studiere die Karte und komme zu dem Schluss, dass es in der entgegengesetzten Richtung in St. Marcellin eigentlich einen Campingplatz geben müsse. Wenn ich dort nichts finde kann ich ja immer noch nach Roybon weiterfahren. Dort gibt es einen sehr guten Campingplatz auf dem ich letztes Jahren am 3. Tag gezeltet hatte.
Nach 15 km Fahrt habe ich St. Marcellin erreicht. Der "Zeltplatz" entpuppt sich als eine reichlich dubiose Angelegenheit. Am Rande eines Sportplatzes sind lediglich ein paar Wohnwagen aufgestellt, eine Reception suche ich vergeblich. Da fällt mir die Entscheidung leicht. Trotzdem ich bereits jetzt über 100 bergige Kilometer in den Beinen habe, fahre ich natürlich weiter nach Roybon. Auf den knapp 20 km sind allerdings erneut einige Höhenmeter zu nehmen. Die schaffe ich aber auch noch und nach einem anstrengenden Tag erreiche ich den mir bekannten Zeltplatz in Roybon (welch ein Unterschied zu dem in St. Marcellin!).
(Computer: Strecke 122,72 km / Fahrzeit 6:48:36 h / Durchschnitt 18,29 km/h / Gesamt 47.053 km)