Alpen 2015
Heute ein ganz harter Tag auf den ich mich besonders gefreut hatte. Der Ablauf ungewohnt. Drei schwere bis schwerste Anstiege, alle drei sind Stichstraßen und alle drei will ich ohne Gepäck fahren. Trotzdem ist es keine klassische Runde, denn zwischendrin ziehe ich mit Gepäck weiter vom Valle Po ins Val Pèllice.
Zunächst lasse ich das Zelt stehen und fahre zum Pian del Re. Die 1.400 Hm-Auffahrt hoch zur Quelle des Po ist ziemlich anspruchsvoll, landschaftlich aber lange Zeit nichts Besonderes. Grandios aber dann der offenere obere Teil und vor allem auch das Ziel selbst. Die Bergkulisse dort ist beeindruckend. Dabei kann ich sie noch nicht mal in der ganzen Pracht bewundern. Leider zu viele Wolken, welche die hohen Berge (u.a. den Mont Viso) verhüllen. Kurz bevor ich wieder aufbreche reißt es dann noch etwas auf.
Zurück am Campingplatz in Paesana packe ich zusammen und starte etwas nach 12:00 Uhr in das Zwischenstück rüber ins Val Pèllice. Nach gut 30 km ist der einfache Teil des Tages bei enormer Hitze auch schon erledigt. Am Camping von Villar Pèllice kann ich ohne Probleme mein Gerödel in der Reception unterstellen. Die Leute dort hatten es mir von sich aus schon angeboten. Sie waren wohl ohnehin verwundert, was der Typ mit Rad und Gepäck schon vor 14:00 Uhr auf dem Campingplatz will...
Weiter geht es. Und zwar knallhart, denn jetzt tue ich mir mit dem Seitental hoch zum Rifugio Barbara Lowrie eine der schwersten Rampen der Westalpen an. Die ersten Kilometer sind noch einfach und gleichzeitig sehr schön. Ich bin begeistert von der wildromantischen Flusslandschaft der Pellice, besonders von den herrlichen Flussbadeplätzen. Sie zählen auf jeden Fall zu den Schönsten, die ich bis jetzt gesehen habe. Sind heute bei hochsommerlichen Temperaturen natürlich sehr gut besucht. Das sieht doch mal nach Urlaub aus, hier könnte man auch sehr gut einen ganzen Pausentag rumbringen. Zumindest müsste ich die Fahrt wenigstens für ein Weilchen mal unterbrechen um mich auch mal in den Fluten abzukühlen. Mache ich dann nicht, bin ja nicht zum faulenzen hier. Die letzten 7 km des Anstieges stehen nun an und die sind definitiv Hors Catégorie (Schnitt um 13 %!). Wer sich daran versucht, der sollte über eine gewisse Bergfitness verfügen und schweres Reisegepäck soweit möglich unten lassen. Rückblickend wohl der härteste Anstieg meiner Tour. Aber der Kampf lohnt sich. Es ist traumhaft, auch das Ziel rund ums Rifugio Barbara Lowrie.
Zurück im Haupttal fahre ich wie geplant auch noch bis Villanova (Talschluss) durch. Dies ist auf den letzten Kilometern ebenfalls alles andere als einfach. Am Ende ein sehr anstrengender Tag mit dem ich rundum zufrieden bin. Ein paar Grad weniger hätten es sicher auch getan, ansonsten passte wieder mal alles.
Computer:
BIKE: 113,63 km | 6:01:22 h | Ø 18,86 km/h | max. 60,45 km/h
ALTI : 3.301 HM | max. 1.990 m | Ø 8 % | max. 19 %
ALTI : -3.239 HM | Ø -6 % | max. -19 %
Übernachtung:
Camping Pino Blu | 10,00 €