Ostalpen 2017
8. Tag |
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So 25 Jun 17 133 km 2.570 Hm |
Pirkdorfer See → Solcava-Panoramastraße → Kranj → Bled Start: 9:30 Uhr | Ende: 17:30 Uhr | 6:44 h | Ø 19,7 km/h |
Pässe Paulitschsattel, Seebergsattel |
Am Pirkdorfer See gibt es neben dem Campingplatz auch ein Hotel. Es zählt zu denen, wo man auch als Nicht-Gast das Frühstücksbuffet nutzen kann. Kostete mich 6,90 Euro und war eine feine Sache. So gut gesättigt bin ich auf Radreisen jedenfalls seltenst in den Tag gestartet.
Zu Beginn rüber nach Slowenien, das waren nur ein paar Kilometer und eine kurze finale Steilrampe vor dem Grenzübergang. Dann der erste Slowenienabschnitt des Tages bis zum Paulitschsattel. Das sind gute 40 km, von denen ich nicht so recht wusste, was mich erwarten würde. Anfangs frohlockte ich schon, schön kurvig, leicht ansteigend, guter Asphalt. Alsbald dann aber nur noch Piste, ziemlich steil ansteigend bis zu einem ersten Hochpunkt. Rasante Pistenabfahrt, dann auf Asphalt ein Stück das Mezatal hoch und folgend ein erneuter Pistenaufstieg. Alles aber gut fahrbar.
Am Pass stieß ich dann auf das erste Hinweisschild zur Solcava-Panoramastraße. Der folgte ich nun bis zum Paulitschsattel. 7Sicher eine tolle Strecke (abwechselnd Piste/Asphalt), vor allem bei schönem Wetter. An dem Tag war aber eine ausgewiesene Schlechtwetterfront aufgezogen…kurzum, es war keine Genussfahrt.
Das Verderben begann das alsbald, indem der Himmel seine Schleusen zu einem verheerenden Sturzregen öffnete. Keine Chance da halbwegs trocken zu bleiben. Zumal ich nicht mal meine Regenjacke schließen konnte, da der Reißverschluss festgegammelt war…Ich habe dann unter einen Baum Schutz gesucht und muss einen ziemlichen hilflosen Eindruck hinterlassen haben. Ein Auto hielt an und der Fahrer hat mir mit besorgtem Unterton sogar angeboten noch mal umzudrehen, um mich in den nächsten Ort mitzunehmen. Der Regen hatte aber schon nachgelassen, ich lehnte ab.
Nächste Pleite: Mein Radcomputer hatte den schweren Guss nicht überstanden und quittierte seinen Dienst. War aber halb so wild, denn als Backup hatte ich noch meinen anscheinend besser abgedichteten GPS-Computer dabei. Weiter ging die Pannenserie wenig später in der Abfahrt vom Paulitschsattel nach Kärnten. Das Gefälle ist enorm, was bei der Nässe nicht so günstig für meine total runtergefahrenen Bremsen war. Mühsam musste ich mich runterbremsen, Hebel beständig am Anschlag. Das wiederum bekam der vorderen Felge nicht gut, denn die meldete sich mit gefährlich zischenden Geräuschen. Ich dachte jeden Moment fliegen mir die Reifen um die Ohren. Das blieb zum Glück aber aus.
Am Seebergsattel bin ich zwecks Trocknung rein ins Passrestaurant. Eine ältere Frau dort bei der Handarbeit. Kompetenz in Sachen klemmender Reißverschluss dachte ich und drückte ihr meine Regenjacke in die Hand. "Das wird eher nichts", kam dann zurück, nachdem sie sich erfolglos mit Seife dran versuchte. So musste ich mit wehender Regenjacke und ohne richtigen Windschutz die eigentlich wunderschöne Abfahrt vom Seebergsattel absolvieren. Wenigstens hatte der Regen vorerst aufgehört, angenehm war es trotzdem nicht.
Später kurz vor Kranj dann noch eine Reifenpanne vorn. Pünktlich zum fälligen Schlauchwechsel setzte dann auch der Regen wieder ein. Da habe ich mich dann tatsächlich auch mal zu einem Fluch hinreißen lassen. War aber wirklich der Einzige des Tages.
Bei Regen und Gegenwind bin ich dann noch bis Bled geradelt. Ich war froh als ich im Ziel war…Der Campingplatz am See war gut gefüllt, auch einige Reiseradler dabei. Es war aber tatsächlich der einzige Campingplatz auf der ganzen Tour, auf dem ich mal welche gesehen habe. Sollte man eigentlich nicht glauben.
Computer:
BIKE: 102,44 km | 5:13:50 h | Ø 19,58 km/h | max. 64,31 km/h
ALTI : 2.486 HM | max. 1.706 m | Ø 6 % | max. 12 %
ALTI : -2.813 HM | Ø -5 % | max. -18 %
Übernachtung:
Camping Bled | 10,76 €