Ostalpen 2017
Gut 50 km das Möllltal hoch, dann flugs die beiden Monsteranstiege Oscheniksee und Mölltaler Gletscher erklimmen und wieder zurück zum Millstätter See. So die eigentliche Planung. Für eine Radreise schon ein Extremprogramm, von dem aber am Ende nicht viel übrigbleiben sollte.
Zunächst lief alles wie geplant. Erst im Sauseschritt am Nordufer des Sees entlang und dann immer weiter das Mölltal hoch. Ein paar schöne Panoramen im weiten Tal, sonst wenig Höhepunkte.
In Außerfragant beginnt dann die Steigung Richtung Gletscher. Und das gleich mit einer satten Steilstufe. Danach kurze Abfahrt nach Innerfragant und bereits wenig später der Abzweig der Stichstraße zum Oscheniksee. Was ab hier an Steigung folgen würde wäre wieder absoluter Wahnwitz. Blieb mir allerdings erspart, denn ich wurde dort von einem Verbotsschild (Fahrverbot/Privatstraße) gestoppt. Sich dreist über solche Verbote hinwegzusetzen ist nun gar nicht meine Sache. Also Abbruch. Mit viel Wehmut, denn auf den Oscheniksee war ich besonders gespannt.
Na gut, dann eben nur hoch zum Mölltaler Gletscher/Hochwurtenspeicher. Dachte ich, denn weiter als bis zur Talstation der Gletscherbahn kam ich nicht. Wieder war an einem Verbotsschild Endstation, diesmal wegen Lawinengefahr nach Felssturz. Da kann man nichts machen, sollte wohl einfach nicht sein heute. Also quasi unverrichteter Dinge wieder runter nach Außerfragant.
Durch den unfreiwilligen Verzicht auf die beiden großen Berge hatte ich zumindest mal viel Zeit gespart und konnte dadurch noch ein paar ungeplante Dinge einschieben. Zunächst habe ich mir die Raggaschlucht angesehen. Ist schon beeindruckend, was der Raggabach in dieser engen mit Holzsteigen erschlossenen Schlucht für ein Getöse veranstaltet.
Nächste Zugabe war dann ab Obervellach die Stichstraße hoch nach Mallnitz und weiter zum Stappitzer See. Es war glaube ich die einzige echte Steigungsstrecke der ganzen Reise, auf der ich mal ein paar Reiseradler traf. Traurige Bilanz…Und diese hier haben die Bergstrecke wohl auch nur in Kauf genommen, weil sie auf dem Alpe Adria Radweg und damit zum Tauern-Bahntransfer nach Mallnitz unterwegs waren.
Danach ging es bei hartnäckigem Gegenwind durchs Mölltal wieder zurück zum Millstätter See. Ich bin dann anders als am Morgen am Südufer weiter zum östlichen Ende des Sees gefahren. Die Fahrt auf der ziemlich welligen Strecke (größtenteils nur Piste) geriet etwas zum Wettlauf gegen die für den späten Nachmittag angekündigte Regenfront. Den Kampf habe ich um wenige Kilometer verloren und wurde komplett eingeweicht. Meinem Radcomputer war die Dusche auch nicht gut bekommen. Nachdem er tags zuvor nach dem ersten Ausfall von Tag 8 wieder aufgewacht war, hatte er nun vorerst endgültig den Geist aufgegeben. Der Zustand sollte dann eine Woche andauern. Erst dann vermochte der nächste richtige Sonnentag ihn wieder aus dem Tiefschlaf zu holen.
Computer:
BIKE: 124,57 km | 5:53:17 h | Ø 21,15 km/h | max. 61,05 km/h
ALTI : 3.080 HM | max. 1.140 m | Ø 8 % | max. 16 %
ALTI : -3.074 HM | Ø -5 % | max. -14 %
Übernachtung:
Camping Brunner | 19,30 €