Alpen-Tour 2011

Tag 5

6. Tag

Tag 7
29 Jul 2011
76 km
gefahrene Höhenmeter 2.350 Hm
Ovaro → Monte Zoncolan → Sutrio → Paularo → Paluzza → Ravascletto → Ovaro
Fahrzeit: 3h 55min  Schnitt: 19,4 km/h
Pässe
Zoncolan, Duron, Valcalda

Ovaro war von vornherein einer der Eckpunkte meiner Tourplanungen. Hier beginnt die berüchtigte Südrampe zum Monte Zoncolan - mit 10 km Länge bei 12,1 % im Schnitt einer der härtesten Anstiege in Europa. Ein Spaß, welchen ich mir schon immer mal gönnen wollte. Heute ist es also endlich soweit. Und damit es bei so einer Rampe auch halbwegs was mit Spaß zu tun hat, gehe ich das Unternehmen in Form einer Tagesrunde ohne Gepäck an. Ich bleibe also noch einen Tag in Ovaro. Um noch zusätzlich ein paar Gramm Gewicht am Rad rauszuholen, baue ich am Morgen sogar noch den Ständer ab. Die knapp 300 g Ersparnis werden mir realistisch eingeschätzt zwar nicht viel bringen - das Ding schnell abzuschrauben ist aber kein Aufwand. Dann kann es losgehen - das Wetter passt auch.

Der Campingplatz liegt direkt an der Straße zum Zoncolan. Es geht zwar gleich mal recht steil los, auf den ersten knapp 2 km bis Liaris bleibt aber alles noch im Rahmen ziviler Steigungsprozente. Nach einem kurzen Flachstück durch den Ort folgt ein kleines Highlight. Irgendwelche Spaßvögel haben ein Banner mit der Aufschrift "LA PORTA PER L'INFERNO" über die Straße gespannt. Das Ding wurde wohl im letzten Jahr anlässlich der 15. Etappe des Giro d'Italia hier installiert (Mestre → Monte Zoncolan / Sieger: Ivan Basso). Zumindest war es mir da bei der Fernsehübertragung aufgefallen. Wie auch immer, das Schild ist der unübersehbare Hinweis, dass es nun endgültig ernst wird. Auf den nächsten 5,7 "Höllenkilometern" sind nämlich etwa 880 HM zu meistern, was eine durchschnittliche Steigung von 15,5 % ergibt!

Zum Glück habe ich die richtigen Übersetzungen für solch eine Rampe montiert. Mit 22/28 und ohne Gepäck komme ich doch ganz gut hoch. Am Abzweig zur Malga Pozof ist die Steilstufe dann endlich geschafft. Die letzten 2 km bis zum Gipfel auf 1.750 m sind deutlich einfacher. Es sind zwar immer noch über 9 % im Schnitt. Im Vergleich zu dem Wahnsinn zuvor ist es aber eben doch fast nur noch ein Spaziergang. Oben offenbart mir ein Blick auf den Radcomputer eine ziemlich "ernüchternde" Bilanz des Anstieges: 9,5 km | 1h 12' | 7,9 km/h. Und ich habe keinesfalls ein Bummeltempo angeschlagen!

Erst nach längerer Pause auf dem Gipfel setze ich meine Runde mit der Abfahrt nach Sutrio fort. Nach dem steilen und kurvigen oberen Teil kann man es richtig laufen lassen. Ab Sutrio könnte ich nun direkt über die Sella Valcalda (958 m) zurück ins Deganotal nach Ovaro fahren. Das hebe ich mir für nachher auf, ein paar Kilometer (und Höhenmeter...) kann ich vorher schon noch machen. Deshalb fahre ich noch eine längere Schleife. Bedeutet wieder einen nicht zu unterschätzenden Passübergang (4,5 km mit 420 HM) zwischen Paularo und Paluzza. Am Gipfel ist Passo Duron auf die Straße gepinselt, ein Passschild fehlt am höchsten Punkt. Das kommt erst nach einer kleinen Abfahrt zum Vorschein (Forcella di Lius / 1.072 m). Endlich weiß ich also, wo der Pass Duron liegt. Ich hatte ihn nämlich schon vergeblich in meiner Karte gesucht. Das es einen Pass dieses Namens hier in der Nähe geben muss, ist mir noch gut erinnerlich von der Fernsehübertragung der oben schon erwähnten 15. Giro-Etappe 2010. War damals der vorletzte Berg vorm Schlussanstieg zum Zoncolan.

Ab Ligosullo folgt eine superschnelle Abfahrt nach Paluzza und dann eben noch der Aufstieg zur Sella Valcalda. Ist mit Abstand der Einfachste des Tages. Es gibt aber auch hier einen Kilometer mit 10 % im Schnitt. Oben in Ravascletto zweigt die Straße zum Monte Crostis ab. Ich spiele schon kurz mit dem Gedanken, da jetzt noch hoch zu fahren. Lasse es dann doch bleiben, das Ganze soll ja nicht in Extremtouren ausarten. Wären nämlich noch mal 1.000 HM gewesen. Also nur noch zurück nach Ovaro.

Computer:
Strecke 76,15 km | Fahrzeit 3:55:00 h | Ø 19,40 km/h | max. 64,50 km/h | Gesamt 2.124 km
Höhenmeter 2.350 m | Höhe max. 1.714 m | Steigung Ø 9 % (!!) | Steigung max. 19 %

Übernachtung:
Camping Ovaro | 11 €


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