Nordspanien 2016
2. Tag |
||
---|---|---|
Mo 25 Jul 16 119 km 2.260 Hm |
Serra do Marão → Vila Real → Mondim de Basto → Ribas Start: 9:30 Uhr | Ende: 18:30 Uhr | 5:11 h | Ø 22,9 km/h |
Pässe Alvão, Macieira, Senhora da Graça |
Auf so einem einsamen Berggipfel rechnet man ja nun nicht unbedingt damit, dass dort führerlose Hunde herumlaufen. Tatsächlich schleichen aber des frühen Morgens zwei stattliche Exemplare um mein Zelt. Rätselhaft - die Auflösung folgt dann aber später gleich nachdem ich losgefahren bin. Zwei Schafherden haben sich in Gipfelnähe mitten auf der Straße niedergelassen und offensichtlich hatte ich Besuch von zwei der Hütehunde. Nun, da ich an ihren Schafherden vorbei will, haben die Kollegen auch deutlich mehr Interesse an mir als heute früh, von einem werde ich regelrecht verfolgt. Schon eine unangenehme Situation.
Den Hunden glücklich entronnen kann ich es nach den ersten Rumpelkilometern ab dem Alto de Espinho auf der langen Abfahrt nach Vila Real dann herrlich laufen lassen. Dann hoch zum Alvão-Naturpark, ein doch ziemlich knackiger Anstieg der mich ganz schön fordert. Irgendwie habe ich meinen Reise-Bergaufrhythmus noch nicht gefunden. Oben in der herrlichen Landschaft noch eine Zusatzschleife über Macieira gedreht und runter ins brütend heiße Mondim de Basto.
Mein nächstes Gipfelziel steht nun an, die mehr als 700 m über der Stadt auf dem Monte Farinha gelegene Kapelle Nossa Senhora da Graça. Schon reichlich geschafft von der Hitze kostet es mich doch etwas Überwindung loszufahren. Aber hier kneifen? Vor einem Anstieg, der im Netz auch schon mal als Alpe d'Huez Portugals bezeichnet? Das geht natürlich gar nicht, da muss ich einfach hoch. Am Ende läuft es für mich doch ganz flüssig, nicht zuletzt weil ich mein Gepäck am Fuß der Stichstraßenauffahrt am Straßenrand verstecke. Die Auffahrt ist schon anspruchsvoll, aber auch nicht superschwer. Schon allein wegen des phantastischen Rundblicks dort oben lohnen sich die Mühen. Großartig! Und das mit Alpe d'Huez Portugals? Naja. Ich war zumindest der einzige Radler am Berg, was im richtigen Alpe d'Huez garantiert nicht der Fall gewesen wäre. Überhaupt scheinen die Portugiesen nicht viel vom Radfahren zu halten. Heute habe ich z.B. den ganzen Tag keinen einzigen Radfahrer gesehen.
Der Tag endet später auf dem Camping Quinta Valbom.
Der gut besuchte Platz ist spitze, wenngleich auch mit Abstand der teuerste der gesamten Tour.
Er wird von Holländern geführt, und das augenscheinlich fast nur für Holländer.
Ich habe kein einziges anderes Nummernschild an den Autos gesehen. Aber nett sind sie die Holländer.
Meine Zeltnachbarn drücken mir gleich nach meiner Ankunft ein Bier in die Hand und zum Essen werde ich auch noch eingeladen.
Eine Warnung noch vor der Anfahrt zum Camping, zumindest wenn man wie ich von der N-206 kommend der Ausschilderung zum Platz folgt.
Dann hat man nämlich nach zunächst rasanter Abfahrt zum Schluss noch eine kurze Steilrampe der ganz verschärften Art vor sich.
Ähnlich abartig ist zu Beginn auch die vorgesehene Abfahrt vom Camping wieder hoch zur N-206.
Beide Rampen (locker über 20 %) kann man vermeiden, wenn man entgegen der Ausschilderung fährt.
Ist dann aber schwer zu finden.
Computer:
BIKE: 118,94 km | 5:11:11 h | Ø 22,93 km/h | max. 68,87 km/h
ALTI : 2.258 HM | max. 1.380 m | Ø 5 % | max. 21 %
ALTI : -3.261 HM | Ø -4 % | max. -14 %
Übernachtung:
Camping Quinta Valbom | 17,60 €