Nordspanien 2016
18. Tag |
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Mi 10 Aug 16 155 km 2.380 Hm |
Urruchua → Durango → Vitoria-Gasteiz → Estella/Lizarra Start: 8:30 Uhr | Ende: 19:15 Uhr | 6:56 h | Ø 22,3 km/h |
Pässe Balcón de Bizkaia, Oiz, Urkiola, Opakua |
Die Entscheidung mit der Kürzung der Etappe gestern war richtig, denn heute sieht das Wetter doch wesentlich freundlicher aus. Vom Start weg sind es etwa 3 km bis zum Balcón de Bizkaia. Dort bin ich etwas enttäuscht, denn diese Passhöhe trägt ihren vielversprechenden Namen zu Unrecht. Nichts mit toller Aussicht, alles zugewachsen.
Aber es gibt noch einen richtigen Aussichtsbalkon gleich in der Nähe - den Gipfel des Oiz. Da will ich jetzt hoch, und damit steht mal wieder eine Rampe der absoluten Sonderkategorie an. Vor allem die ersten gut 2 km auf schlechter Betonstraße sind knüppelhart, auch mit einer extremen Sektion von über 20 % Steigung. Total verrückt. Aber, wie könnte es anders sein, es lohnt sich. Der Gipfel ist absolut cool. Großartige Aussicht und die wie an der Perlenschur über den gesamten Berggrat aufgereihten Windräder geben irgendwie auch ein herrliches Bild ab.
Wer den Oiz mit erträglicher Steigung erklimmen will, der muss von Durango aus auffahren. Die Straße (meist Beton, teils auch Asphalt) ist hier auch in deutlich besserem Zustand als in der Steilrampe vom Balcón de Bizkaia aus. Nach Durango noch mal hart bergan zum Puerto de Urkiola, dann folgen tatsächlich mal 60 Kilometer ohne große Höhenunterschiede. Aber sehr windige, zum Teil auch sehr unangenehm von vorn. Höhepunkt hier natürlich Vitoria-Gasteiz, die Hauptstadt des Baskenlandes hat mich schon beeindruckt.
Nach dem langen und sehr windigen Flachstück dann wieder mal ein Stück steil bergauf in die Sierra de Urbasa zum Puerto de Urkiola. An der Passhöhe biege ich ab und nehme die Querverbindung zum Puerto de Urbasa. Eine sehr einsame Strecke. Kein Wunder, denn etwa in der Mitte des Abschnittes ist die Straße durch Felsbrocken abgesperrt. Durchgangsverkehr mit Auto ist nicht möglich.
Dann mit starkem Rückenwind weiter bis ins Tagesziel nach Estella. Dort ist richtig was los. Es sind unglaublich viele Menschen unterwegs, die meisten in Tracht mit weißer Hose, weißem Hemd, roter Schärpe und rotem Halstuch. Es mag wohl vor allem an dieser Festivität liegen, dass ich auf dem Campingplatz wegen angeblicher Überfüllung abgewiesen werde. Damit hatte ich nicht gerechnet. Mittlerweile bin ich in Sachen Wildcamping aber ganz gut geübt und finde fast schon wieder mitten in Estella dann noch einen guten Stellplatz in einer Flussbiegung des Río Ega. Später fast schon Sturmböen. Eine fegt meinen Helm von einer Bank in den Fluss. Ich darf mich noch mal etwas nassmachen, um ihn zu retten. Eine unangenehme Aktion, denn es ist schon ein empfindlich kühler Abend geworden.
Computer:
BIKE: 154,63 km | 6:59:19 h | Ø 22,28 km/h | max. 56,60 km/h
ALTI : 2.379 HM | max. 1.061 m | Ø 4 % | max. 21 %
ALTI : -2.302 HM | Ø -3 % | max. -22 %
Übernachtung:
Camping wild | 0 €