Nordspanien 2016
Heute eine gepäckfreie Tagesrunde, auf der ich mich vor allem auf den Alto de l'Angliru freue. Bekannt vor allem als einer der schwersten Anstiege im Profiradsport, gleichzeitig aber auch ein großer Aussichtsberg. Leider hängen die Wolken am Morgen sehr tief, das mit der Angliru-Aussicht wird wohl nichts werden.
Vor dem Angliru muss ich zum Warmfahren ab Pola de Lena erst mal über den Alto de El Cordal. Der Pass ist nicht einfach, vor allem der letzte Kilometer ist richtig hart. Trotzdem sind diese immerhin 500 Hm Aufstieg relativ schnell abgehakt und ich kann ins Valle Riosa hinunter rollen.
Ab La Vega beginnt dann der Angliru-Spaß. Vor den Eckdaten des Gesamtanstieges (12,5 km | 1.266 Hm | 10,13 %) mag man noch nicht erschrecken. Schaut man sich das Profil genauer an, dann sieht es anders aus. Nach einem normal steilen Auftakt und einem kurzen Flachstück geht es im zweiten Teil nämlich richtig verschärft ab mit längeren Passagen nahe 20 % und darüber hinaus. Da hochzufahren hat mit Radwandern natürlich nichts mehr zu tun, einen kleinen Schaden muss man wahrscheinlich auch haben, um sich das anzutun. Ein besonderes Erlebnis ist es aber auf jeden Fall. Für mich heute auch wegen der Wetterbedingungen. Es hat schon was, wenn man sich den gesamten zweiten Teil ohne Sicht durch die Regenwolke kämpft, dann plötzlich die Wolkengrenze erreicht und oben dann strahlenden Sonnenschein genießen kann. Habe ich so noch nie erlebt, einfach großes Kino.
Die Abfahrt unter den gleichen Wetterbedingungen.
Sie ist also im Wolkenteil bis runter auf etwa 800 m entsprechend nass und unangenehm.
Unten rausche ich dann weiter Richtung Oviedo.
Einfache Fahrt, aber noch vor Oviedo muss ich plötzlich eine kurze Wand hoch, die den steilsten Angliru-Stellen an Steigungsprozenten in nichts nachsteht.
Unglaubliches Ding. Mit so was habe ich die gesamte Tour nicht mehr gerechnet und heute schon gar nicht.
Nach Oviedo rein dann schöner Radweg.
Durch Oviedo rolle ich erst mal ohne längeren Aufenthalt durch und fahre hoch auf den nördlich der Stadt gelegenen Monte Naranco.
Auch dies ein Berg mit großer Radsportgeschichte, nach längerer Unterbrechung auch mal wieder im Programm der diesjährigen Vuelta-Austragung.
Mich hat mehr die Christusstatue auf dem Gipfel und die Aussicht auf Oviedo interessiert.
Ist beides ganz nett, nach wie vor aber unter grauem Himmel.
Schon auf der Abfahrt wieder runter nach Oviedo reißt es dann auf, so dass ich mir die Stadt bei herrlichem Sonnenschein noch mal etwas näher ansehen kann. Gefällt mir richtig gut. Genauso wie später die Fahrt von Oviedo über zwei Hochpunkte zurück zum Hotel. Ein weiterer absolut gelungener Tag.
Computer:
BIKE: 122,59 km | 5:54:53 h | Ø 20,72 km/h | max. 60,93 km/h
ALTI : 3.150 HM | max. 1.556 m | Ø 4 % | max. 21 %
ALTI : -3.100 HM | Ø -4 % | max. -22 %
Übernachtung:
Hotel Santa Cristina | 52,00 € + 5,00 € Frühstück