Nordspanien 2016
Zwei Zelte haben sich irgendwann in der Nacht noch zu meinem innerstädtischen Wilcamping-Stellplatz dazugesellt. Pilger mal wieder, Estella ist ja Etappenort des Camino Frances. Im Ort selbst ist scheinbar immer noch das Stadtfest im Gange. Als ich aufbreche zieht jedenfalls bereits wieder eine große Menschenmenge in ihren Trachten gewandet zur Stierkampfarena.
Zu Beginn die lange Anfahrt zum Puerto de Lizarraga. Das Wetter dabei ähnlich wie gestern, sonnig und ziemlich kühl (nur 14°C). Und nach wie vor sehr windig. Zwar bei weitem nicht mehr mit solchen haarsträubenden Böen wie gestern Abend, aber immer noch unangenehm genug und vor allem aus gleichen Richtung wie gestern. Gegenwind also, der bis zum Pass trotz mäßiger Steigung für eine überaus zähe Fahrt sorgt. Oben halte ich mich nicht auf, zu kühl der Wind. Schöne Abfahrt dann nach Etxarri-Aranatz. Das allerdings ein reichlich trostlos wirkender Ort.
Wenig später dann die nächste harte Bergstrecke hinauf in die Sierre de Aralar. Für die von der Südseite nach oben führende schmale Betonstraße gelten diverse Einschränkungen, unter anderem ein Verbot für Fahrräder. Das ignoriere ich mal ganz frech und kämpfe mich den steilen Anstieg bis zur Kapelle San Miguel de Aralar nach oben. Oben schöne Aussicht aber auch wieder kühler Wind, sehr unangenehm. Ich verziehe mich alsbald ins Restaurant und kann dort meine Geräte endlich aufladen. Nach den zwei Wildcamping-Übernachtungen zuletzt ohne Lademöglichkeit war das auch dringend notwendig.
Gegenüber der Kirche liegt mit dem Alto de Hachueta noch ein weiterer Funktechnik-Berggipfel, der per kurzer Asphalt-Steilrampe (ca. 130 Hm) erreichbar ist. Nehme ich natürlich noch mit, bin ja schließlich auf Gipfeltour. Dann die Abfahrt nach Lekunberri. Die ist im Gegensatz zur schweren Südrampe von der ganz entspannten Sorte. Guter Asphaltbelag hier bei zumeist sanftem Gefälle. Lässt sich herrlich fahren.
Weiter dann durchs grüne Baskenland bis ins Ziel. Die Strecke ist hüglig, zwei einfache Pässe sind noch mit dabei. Sehenswert auch die Orte mit der typisch baskischen Fachwerkbebauung. Bin auf diesem Abschnitt sogar mal richtige Radwege gefahren. Einmal von Lekunberri in Richtung Uitzi-Pass (alte Bahntrasse) und dann auch zum Schluss zwischen Donestebe/Santesteban und Sunbilla. Sehr guter Campingplatz dort, der allerdings etliche Meter über dem Flusstal liegt und über eine harte Rampe angefahren werden muss. Trotzdem sind viele Reiseradler da. Erstaunlich, denn sonst habe ich während der ganzen Tour auf den Campingplätzen nämlich kaum mal einen Reiseradler angetroffen.
Computer:
BIKE: 136,55 km | 6:31:28 h | Ø 20,92 km/h | max. 56,09 km/h
ALTI : 2.665 HM | max. 1.346 m | Ø 6 % | max. 21 %
ALTI : -2.937 HM | Ø -3 % | max. -21 %
Übernachtung:
Camping Sunbilla | 11,00 €