Alpen-Tour 2002
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13. Tag |
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| 14 Jul 2002 86 km  1.675 Hm |
Meran → Bozen → Welschnofen → Karerpass → Vigo di Fassa → Canazei | Info Höhenprofil |
Wie befürchtet sollte ich auch heute nicht vom Regen verschont bleiben. Allerdings habe ich wie gestern Glück mit dem Beginn des Regens. Das passiert etwa erst 19.30 Uhr, mein Zelt ist schon da natürlich schon längst auf dem Campingplatz von Canazei aufgestellt.
Dabei ist heute früh ein richtiger Sonnentag, als ich zunächst weiter im Tal der Etsch gen Süden fahre. Es geht entlang von weiteren Obstplantagen von Meran über Lana nach Bozen. Mein Fahrrad gibt eigenartige Quietschgeräusche von sich. Wahrscheinlich ist den Lagern der schlimme Regenguss von gestern Abend nicht gut bekommen. Ich hoffe, das sich dieser Zustand nicht noch verschlimmert. Zum Gläck lässt das Gequietsche etwas nach und nach ca. 30 km gemütlicher Fahrt habe ich Bozen, die Hauptstadt von Südtirol, erreicht.
Bald habe ich Bozen durchfahren und nach ein paar weiteren noch flachen Kilometern komme ich in Kardaun an. Ab hier wird es wieder ernst, denn es gilt das Eggental und wieder 1.500 Höhenmeter bis zum Karerpass hinaufzufahren. Gleich die ersten Kilometer sind die Schwersten, aber auch die Schönsten. Hier hat der Karneidbach eine enge Felsenschlucht geformt, durch die eine sehr steile Straße aufwärts führt. Ich komme bald ganz schön ins Schwitzen, zumal die Sonne unbarmherzig ins Tal hineinknallt.
Nachdem die Felsen dann etwas zurücktreten wird auch die Straße wieder flacher.
Die Steigung bleibt dann bis Welschnofen relativ konstant um die 4,5 %, so dass ich gut vorankomme.
In Welschnofen wird es wieder merklich steiler.
Nach dem etwa 8,5 % steilen Stück durch den Ort muss ich erst mal eine Pause einlegen.
Die brauche ich auch, denn nach Welschnofen wird es nur unwesentlich flacher.
Gut 5km nach Welschnofen bei etwa 7,5 % Steigung komme ich am lieblichen Karersee vorbei.
Gemeinsam mit den vielen hier abgeladenen Bustouristen betrachte ich den kleinen, heute wirklich in herrlichem Blau schimmernden See.
Ab dem Karersee sind es nur noch 3 km bis zum Pass.
Bald nach dem See lichtet sich der Wald und der Blick wird frei auf die bekannten Felsengruppen Rosengarten und Latemar.
Diese zeigen dann auch die typische Charakteristik der Bergwelt der Dolomiten, die auch als Land der bleichen Berge bezeichnet wird.
Eine herrliche Hochgebirgslandschaft.
Nachdem ich die Passhöhe überfahre folgt die nicht allzu lange Abfahrt hinunter ins Fassatal.
In nördlicher Richtung kann ich bereits die gewaltigen grauen Wände des Sella-Massivs und der Langkofelgruppe erkennen.
Zu Füßen des Sella-Massivs befindet sich Canazei und damit auch mein Tagesziel für heute. Bis dahin geht es noch einmal ein wenig bergauf. Durch den scharfen Gegenwind komme ich nur schwer voran und bin schließlich froh als ich in Canazei ankomme. Es trübt sich dann merklich ein, als ich auf dem Camping Marmolada mein Zelt aufbaue. Naja, und dann der bereits erwähnte Regen, der dem von gestern Abend an Intensität nur unwesentlich nachsteht.
