Alpen-Tour 2002
14. Tag |
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15 Jul 2002 64 km 2.020 Hm |
Rundfahrt um die Sellagruppe (im Uhrzeigersinn) | Info Höhenprofil |
Ich habe mich entschlossen, noch einen weiteren Tag auf dem Campingplatz in Canazei zu zelten. Damit kann ich heute eine Tagestour ohne Gepäck unternehmen. Ich will den Sellastock umrunden. Dabei gilt es auf nur etwa 60 km insgesamt vier Pässe und rund 2.000 Höhenmeter zu überwinden. Ohne Gepäck wird es mir wohl hoffentlich nicht allzu schwer fallen.
Die Idee, diesen Tagesausflug in meine Tour einzubauen, kam mir schon während meines diesjährigen Winterurlaubes. Den habe ich im Januar dieses Jahres in Wolkenstein im Grödner Tal verbracht. Da haben wir den Sellastock auch mehrmals umrundet - allerdings natürlich auf Skiern und unter Nutzung der zahlreichen Liftanlagen auf der berühmten Sella-Ronda. Im Januar lag übrigens genauso viel Schnee wie heute - nämlich gar keiner. Skifahren war nur auf den riesigen Kunstschneebändern möglich. Die Passstraßen waren komplett schneefrei und inspirierten mich mit ihren zahlreichen Kehren zur Rückkehr im Sommer mit dem Fahrrad.
Leider hat sich das Wetter nicht großartig gebessert und präsentiert sich sehr unangenehm und richtig nasskalt. Aufgrund dieser Rahmenbedingungen kann ich die Tour leider nicht richtig genießen, vom Regen bleibe ich aber verschont. Ich fahre die Tour im Uhrzeigersinn, und so steht mit dem Sellajoch (2.214 m) gleich der schwerste Anstieg zu Beginn auf dem Programm. Es folgt dann das Grödner Joch (2.121 m), der Campolungosattel (1.874 m) und zum Schluss die 33 Kehren zum Pordoi Joch (2.240 m). Die Anstiege sind nicht einfach, aber mit Steigungen um max. 7 % auch nicht allzu schwierig. So komme ich ganz gut um die Runde und kann immer wieder in Erinnerungen an den Winterurlaub schwelgen.
Kaum habe ich die Runde beendet, setzt auch "endlich" der Regen ein. Es schüttet stundenlang wie aus Kannen. Dem kann mein Zeltboden diesmal nicht vollständig widerstehen, es wird zunehmend immer feuchter. Das hatte ich schon bei den anderen Starkregenfällen der letzten Tage befürchtet. Ich komme aber einigermaßen damit zurecht, weil ich meine Regenjacke auf dem Zeltboden ausbreite.
Die Wetterprognosen verheißen zu allem Unglück nichts Gutes für die nächsten Tage...