Pyrenäen-Tour 2012

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13 Jul 2012
99 km
gefahrene Höhenmeter 2.000 Hm
Sort → Gerri de la Sal → Montcortès → Sentereda → El Pont de Suert → Castejón de Sos
Start: 9:30 Uhr | Ende: 17:00 Uhr | 4:42 h | Ø 20,9 km/h
Pässe
Bretui, Creu de Perves, Viu de Llevata, Espina, Fadas

Die östlich des Noguera Pallaresa steil aufragenden Felsmassive schirmen den Zeltplatz von Sort sehr effektiv vor wärmenden morgendlichen Sonnenstrahlen ab. Das einzige Manko des ansonsten sehr empfehlenswerten Campingplatzes. Im Vergleich zu den vorangegangenen Tagen muss ich deshalb trotz blauem Himmel vorerst recht kühle Temperaturen (12 °C) ertragen. Ein Grund mehr, wieder mal den Start bis nach 9.30 Uhr hinaus zu zögern.
   Die ersten Kilometer fliegen talabwärts auf der N-260 sehr flott dahin. Schon bald legen die Temperaturen spürbar zu. Bereits nach gut einer halben Stunde schwitze ich in Gerri de la Sal wieder unter der gewohnten (über) 30 °C-Hitze. Die bekomme ich nun verschärft zu spüren, denn ich verlasse jetzt steil ansteigend in westlicher Richtung das Vall de la Noguera. Bis Peramea geht es knapp 4 km lang gut nach oben. Danach wird es deutlich einfacher bis hinter Bretui der höchste Punkt erreicht ist.

Gerri de la Sal Estany de Montcortès Schöne Abfahrt entlang roter Felsen von Montcortès nach La Pobleta de Bellvei

Die sich nun anschließende Abfahrt ist herrlich. Zunächst rolle ich am Estany de Montcortès vorbei und dann weiter durch ein von roten Felsen gesäumtes Tal bis nach La Pobleta de Bellvei. Nun noch entspannt ein Stück das Vall Fosca hinunter geradelt und schon erreiche ich Sentereda. Hier nehme ich mir erst mal Zeit für eine Pause, auch zum Luftholen vor dem nun folgenden Anstieg zum Coll de la Creu de Perves.
   Nach Sentereda geht es dann etliche Kilometer erstaunlich flach dahin. Wo bleibt der Anstieg? Immerhin liegt der Pass etwa 600 m höher als Sentereda. Irgendwas kann da nicht stimmen in meiner Michelin-Karte, welche die Strecke Sentereda - Passhöhe mit gut 9 km angibt. Oder wartet hier tatsächlich noch ein Hardcore-Schlussteil auf mich? Bei solch brütender Hitze wäre das kein Vergnügen.
   Es wird zwar bald steiler, doch bleibt zum Glück alles noch im üblichen Rahmen. Spätestens an der Passhöhe ist klar - die Karte ist tatsächlich fehlerhaft. So ist die Position des Passes falsch noch vor dem Ort Perves eingetragen. Und auch die Kilometerangaben stimmen nicht. Ich bin ja jemand, der vor allem bergauf ständig im Kopf herumrechnet: Wie weit noch bis zum Pass? Wie viele Höhenmeter noch? Deswegen fallen mir solche selten auftretenden Kartenungenauigkeiten sofort auf.

Blick auf den Staussee Embales des Escales Die eiförmige Kirche von El Pont de Suert Ginsterteppiche nebst ansehnlichem Rundumpanorama am Coll de Espina

Nach kurzem Gegenanstieg geht es bald in eine tolle Abfahrt nach El Pont de Suert. In dem größeren Ort sehe ich mich etwas um und nutze die zahlreich vorhandenen Einkaufsmöglichkeiten zum Erwerb von diversen Snacks und zur Auffüllung der Trinkvorräte. Wenige Kilometer hinter El Pont de Suert unternehme ich einen kleinen Exkurs ins Vall de Boi. Den ersten Zeltplatz des Tales will ich mir mal ansehen. Nicht um jetzt nach gerade einmal 65 km den Tag schon zu beenden. Ich will vielmehr mal sehen, ob das eventuell der Campingplatz ist, auf dem ich während meiner ersten Radtour 1994 gezeltet hatte. Wie vermutet erkenne ich nichts wieder. Ist ja auch lange her.
   Also zurück zur N-260 und weiter mit meiner geplanten Route. Bald beginnt die Steigung zum Coll de Espina, welche noch einmal schweißtreibende Arbeit erfordert. Die schöne Passhöhe verpflichtet fast dazu, hier noch einmal eine Pause einzulegen.
   Bis zum Coll de Fadas, dem letzten Anstieg des Tages, sind jetzt nur noch ein paar harmlose Wellen bei Gegenwind zu meistern. Dann rolle ich hinunter nach Castejón de Sos. Dort ist es unglaublich heiß. In den letzten Tagen habe ich ja weiß Gott nicht gefroren. Aber die Temperaturen hier setzen ohne Zweifel den Spitzenwert der Tour.

Computer:
Strecke 98,73 km | Fahrzeit 4:42:19 h | Ø 20,90 km/h | max. 61,00 km/h
Höhenmeter 1.998 m | Höhe max. 1.481 m | Steigung Ø 4 % | Steigung max. 9 %

Übernachtung:
Camping Alto-Esera | 10,01 €


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