Pyrenäen-Tour 2012

Tag 8

9. Tag

Tag 10
17 Jul 2012
137 km
gefahrene Höhenmeter 2.320 Hm
Aurizberri → Erro → Urtasun → Olague → Irurita → Aldudes → Saint-Étienne-de-Baigorry → Saint-Jean-Pied-de-Port
Start: 10:05 Uhr | Ende: 18:20 Uhr | 6:22 h | Ø 21,5 km/h
Pässe
Mezkiritz, Erro, Egozkue, Belate, Artesiaga, Urkiaga

Unter sternklarem Himmel hat es sich in der Nacht radikal abgekühlt. Am Morgen hat es nur 7 °C, somit der kühlste Tagesauftakt meiner Reise und eindeutig nicht mein Fall. Es wird aber rasch spürbar angenehmer und gegen 9.30 Uhr bin ich bereit zur Abfahrt. Letztlich komme ich doch erst nach 10.00 Uhr weg, weil ich den Akku meiner Kamera noch eine halbe Stunde an die Steckdose hängen muss.
   Bis auf den kleinen Hügel Alto de Mezkiritz, welchen ich gleich zu Beginn passiere, führen die ersten Kilometer beständig leicht bergab. Ich fliege förmlich dahin. Allgegenwärtig auf diesem flotten Abschnitt ist der Camino Francés. Die Wegführung dieser klassischen Variante des Jakobsweges nach Santiago de Compostela ist unverkennbar mit dem Symbol der Jakobsmuschel gekennzeichnet und kreuzt mehrfach die Straße. Mit ein paar Pilgern habe ich hier schon gerechnet, bin dann aber doch erstaunt über deren stattliche Anzahl. Offensichtlich ist der Weg zu einem Massenphänomen geworden. An einer Stelle, wo der Weg unmittelbar neben der Straße verläuft und von einem Flusslauf etwa knöcheltief überströmt wird, kommt es unter den Pilgern sogar regelrecht zum Stau.

Zu Beginn allgegenwärtig - der Pilgerweg Camino de Santiago Am Alto Erro kreuzen die Pilger ein letztes Mal meine Route Blick über die westlichen Ausläufer der Pyrenäen

Der Alto Erro bildet dann den Auftakt für die zahlreichen Kletterpartien des Tages. Unter dem absolut wolkenlosen Himmel komme ich gleich mal ins Schwitzen, auch weil ich unbedingt wieder zwei Rennradler demütigen muss, und unverhältnismäßig Gas gebe um an ihnen vorbei zu rauschen.
   Der Jakobsweg führt auch über die Erro-Passhöhe. Einige berucksackte Pilgerfreunde marschieren dort über die Straße. Einer von denen, so glaube ich, hatte unweit von mir auf dem Camping Urobi gezeltet. Ich wundere mich kurz, denn immerhin bin ich schon gut fünfzehn Kilometer unterwegs. Es ist aber auch schon 11.00 Uhr, die Strecke wäre also bei frühem Aufbruch durchaus per pedes machbar.
   Nach der Abfahrt geht es weiter im Sägezahnstil. Die Anstiege sind zwar nicht wirklich schwer, doch die Höhenmeter summieren sich. Eine schöne Strecke insgesamt, nicht so erbaulich ist lediglich das Teilstück auf der N-121A in Richtung Puerto de Belate. Viele LKW's brausen hier in Richtung Tunnel de Belate, die Straße über den Pass ist dann wieder absolut ruhig.

Schöne Passhöhe - Puerto de Artesiaga Saint-Jean-Pied-de-Port... ...und noch eine Impression aus der Pilgerstadt

Ziemlich geschlaucht von Hitze und Strecke erreiche ich nach gut 70 km das Städtchen Irurita. Ich zweifle kurz, ob ich mir nun tatsächlich den Puerto de Artesiaga mit noch einmal 700 Höhenmetern vornehmen soll. Natürlich gäbe es deutlich einfachere Alternativstrecken Richtung Tagesziel Saint-Jean-Pied-de-Port, doch letztlich siegt der Ehrgeiz. Hat sich gelohnt, denn es ist ein schöner Pass der bis auf die letzten Kilometer auch nicht sonderlich schwer ist.
   Auf die Abfahrt folgt noch der Anstieg zum Collado de Urquiaga. Bin froh, als ich diese letzte, von der Steigung her eigentlich harmlose Schwierigkeit gemeistert habe. Die richtige Abfahrt folgt erst nach einem flachen Zwischenstück ab der unsichtbaren Grenze zu Frankreich. Sie ist bei schlechtem Straßenzustand überraschend steil, teilweise muss ich vorsichtig fahren.
   Bei großer Hitze kämpfe ich mich nach der Abfahrt noch etliche Kilometer durch bis Saint-Jean-Pied-de-Port. Leicht geschafft steuere ich dort den Camping Municipal an und genieße einen herrlich lauen Sommerabend.

Computer:
Strecke 137,28 km | Fahrzeit 6:21:51 h | Ø 21,50 km/h | max. 57,00 km/h
Höhenmeter 2.316 m | Höhe max. 982 m | Steigung Ø 4 % | Steigung max. 12 %

Übernachtung:
Camping Municipal | 10,25 €


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