Pyrenäen-Tour 2012

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Tag 18
25 Jul 2012
151 km
gefahrene Höhenmeter 2.650 Hm
Axat → Formiguères → Font-Romeu-Odeillo-Via → Llivia → Puigcerda → Urtx → Castellar de n'Hug → La Pobla de Lillet
Start: 9:10 Uhr | Ende: 19:30 Uhr | 7:01 h | Ø 21,4 km/h
Pässe
Quillane, Calvaire, Pam, Fau, Toses, Creueta

Bis La Pobla de Lillet, also wieder zurück nach Spanien, will ich heute kommen. Damit steht doch eine längere Etappe von etwa 150 km an. Eigentlich habe ich mir deshalb einen zeitigeren Start als gewöhnlich vorgenommen. Doch wie nicht anders zu erwarten komme ich nicht aus dem Knick und fahre wieder erst nach 9.00 Uhr los.
   Die Auftaktkilometer bis Axat kenne ich bereits von gestern Abend. Also schnell runter zum Kreisverkehr, auf die D118 eingebogen und dann nach Axat. Dort kaufe ich ein wenig Tagesproviant ein, dann kann es richtig losgehen.
   Mir steht nun ein langer Anstieg bis zum Col de la Quillane bevor. Ich nehme die direkte und einfachste Route durch das Audetal. Es gäbe auch interessante und höhenmeterintensive Alternativen. Aus Zeitgründen muss ich heute darauf verzichten.

Auf Kleingetier-Fotopirsch Perlmutterfalter Zwar nur Stichstraße, dafür aber einer der wenigen Pyrenäen 2000er - Col del Pam

Über 50 km geht es nun fast nur bergauf, etwa 1.380 Höhenmeter werden dabei überwunden. Schwer ist es nicht, es gibt praktisch keinen einzigen wirklich fordernden Abschnitt. Im letzten Drittel sind auch längere Flachstücken und kurze Abfahrten drin. Hier geht es über eine offene Hochebene. Auffällig ist die ausgeprägte Trockenheit hier oben, auf jeden Falle ein deutlicher Kontrast zu den letzten, sehr grünen Tagen.
   Ab der unbeschilderten Passhöhe rolle ich bei unbedeutendem Höhenverlust runter nach Mont-Louis. Dann geht es auch schon wieder bergauf Richtung Font-Romeu. Noch vor dem Ort zweigt vom Col du Calvaire die Stichstraße zum Col del Pam (2.005 m) ab. Ich lasse mir die Gelegenheit nicht entgehen und nehme den kurzen Exkurs für die 2000er-Statistik noch mit.
   Oben sind gut 67 km geschafft. Erst jetzt stehen die ersten richtigen Abfahrtskilometer an. Durch das Touristenmekka Font-Romeu rolle ich runter nach Odeillo. Nach 1994 will ich noch mal am bekannten Sonnenschmelzofen vorbei. Das Ding ist schon beeindruckend, der Ofen ist ja der größte seiner Art weltweit.
   Nach kurzem Anstieg folgt dann eine schöne Abfahrt durch trockene Vegetation hinab in einen weiten Talboden. Unten passiere ich die spanische Exlave Llivia und rolle wenig später unterstützt von Gefälle und Rückenwind im Sauseschritt vorbei an Puigcerdà.

Der bekannte Sonnenofen von Odeillo Coll de la Creueta Castellar de n'Hug - mit reichhaltigem Angebot an kulinarischen Spezialitäten

Ab jetzt folgen 22 km Anstieg bei 3,3 % im Schnitt zur Collada de Toses. Bescheidenes Niveau also. Zum Glück, denn es ist brutal heiß. Die steilsten Abschnitte liegen im ersten Teil und überschreiten kaum mal die 5 %-Marke. Hier demoralisiere ich eine Reiseradlerin mehrfach mit meinem scharfen Tempo. Zunächst rausche ich mit einem Grinsen an ihr vorbei und lege wenig später am Straßenrand eine Pause ein. Bald kommt sie angefahren und lässt dabei auf englisch die Bemerkung fallen, dass ich sehr schnell unterwegs sei. Klar, das muss ich ihr noch einmal vorführen! Ich nehme also bald die Verfolgung wieder auf und lasse sie wenig später erneut stehen. Sie schüttelt nur noch lächelnd den Kopf über den Typen, der hier wie ein Bekloppter der Berg hochrast.
   Der zweite Teil des Anstiegs ist dann absolut harmlos und schnell geschafft. Oben biege ich ab Richtung Coll de la Creueta. Vorbei an den Liftanlagen des La Molina-Skigebietes geht es sehr einfach durch baumlose Landschaft zum Pass. Der letzte Kilometer zieht dann allerdings gut nach oben.
   Von der Abfahrt habe ich mir im Vorhinein viel versprochen. Ich werde nicht enttäuscht - was für eine Abfahrt! Vor allem der obere Abschnitt bis Castellar de n'Hug ist ein absolutes Sahnestück.
   Nach einer kleinen Besichtigungsrunde durch Castellar de n'Hug ist es schon nach 18.30 Uhr. Ich muss noch etwas Essbares einkaufen. Deshalb versuche ich möglichst noch vor 19.00 Uhr La Pobla de Lillet zu erreichen und verzichte auf weitere mögliche Abstecher (Quellen des Llobregat, Zementmuseum Asland).
   Nach dem Einkauf in Pobla de Lillet sind noch ein paar Kilometer leicht bergab entlang des Lobregat bis zum Campingplatz zu radeln. Die Einfahrt verpasse ich fast, denn außer einigen zerschlissenen Fahnen gibt es an der Straße keine Hinweisschilder. Der Campingplatz selbst ist dann erstaunlich groß, mit guten Sanitäranlagen und Swimming-Pool ausgerüstet.

Computer:
Strecke 150,50 km | Fahrzeit 7:00:59 h | Ø 21,40 km/h | max. 57,00 km/h
Höhenmeter 2.633 m | Höhe max. 1.957 m | Steigung Ø 3 % | Steigung max. 8 %

Übernachtung:
Camping l'Espelt | 11,64 €


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