Pyrenäen-Tour 2012

	11. Tag
19 Jul 2012 107 km 1.900 Hm	Aren → Saucède → Oloron-Sainte-Marie → Arudy → Asson → Ferrières → Arrens-Marsous Start: 9:30 Uhr \| Ende: 17:45 Uhr \| 5:12 h \| Ø 20,5 km/h	Pässe Soulor

Geschlossene Wolkendecke am Morgen! Hat zwar den positiven Effekt eines trockenen Zeltes. Das Superwetter von gestern wäre mir allerdings lieber, denn es riecht schon nach einem negativen Wetterumschwung. Richtiger Grund zur Klage besteht am Morgen allerdings noch nicht.
Am anderen Ufer der Oloron, gegenüber der coolen Badestelle in der Flussbiegung vor dem Zeltplatz, befindet sich der Ort Saucède. Die Gebäude mit dem kleinen Wasserfall sehen interessant aus, vermutlich befindet sich dort auch eine Mühle. Ich bin so neugierig geworden, dass ich mir das mal ansehen will und den Tag mit einer 8 km-Schleife da hinüber eröffne. Die ist schnell abgehakt. War aber umsonst, denn die Mühle steht auf einem Privatgrundstück, kein Herankommen möglich.

Oloron-Sainte-Marie

Wieder in die Berge - heute leider bei tiefhängenden Wolken

Schöne Fahrt im Tal der Ouzom Richtung Col du Soulor...

Flott geht es weiter nach Oloron-Sainte-Marie. Das Wetter macht mir jetzt immer weniger Spaß, zumindest heute wird es ein trüber Tag bleiben. Wenigstens habe ich damit einen guten Grund, meine orangen Brillenwechselgläser endlich mal zum Einsatz zu bringen. Ganz umsonst wollte ich sie ja nun auch nicht mitgenommen haben....
   In Oloron-Sainte-Marie habe ich etwas Orientierungsmühe und verpasse die geplante Nebenstraßenroute nach Arudy. Erst nach einem kleinen Umweg bin ich wieder auf Kurs. Der Abschnitt durch den Bois du Bager ist nichts Besonderes, wellig, viel Wald. Ein paar Engländer tuckern mit edlen Oldtimern an mir vorbei.
   Ab Arudy fahre ich auf der D35 weiter in östliche Richtung. Zu Beginn gibt es hinter Louvie-Juzon einen kurzen und kräftigen Anstieg, ansonsten rollt es meist abfallend sehr zügig dahin.
   Bald erreiche ich Asson und bin damit heute schon 70 km unterwegs ohne einen einzigen Pass bezwungen zu haben. So darf es natürlich nicht weitergehen - deshalb biege ich ins Tal der Ouzom ab und bewege mich damit in Richtung Col du Soulor. Vorerst bleibt es für etliche Kilometer überwiegend fast flach. Erst ab Ferrières beginnt der richtige Anstieg, 12 km und 900 Höhenmeter warten nun noch bis zum Pass. Übermäßig anspruchsvoll ist es für mich nicht. Etwas getrübt wird das Vergnügen durch die tiefhängende Wolkendecke. Mit jedem Kilometer Aufstieg schwindet der Durchblick, ab ca. 1.400 m Höhe ist es ziemlich dicht.

...auch mit Wasserfällen

Nicht mehr weit bis zum Col du Soulor - die Wolken nahen...

...1 km vorm Pass bin ich in die Wolkensuppe eingetaucht

Am Pass sehe ich nicht sonderlich viel, höre aber aus einem der Restaurants die typischen Klänge einer TdF-Fernsehübertragung. Also rein in die warme Stube. Es ist kurz vor 17.00 Uhr, die Fahrer befinden sich unmittelbar vorm Col de Peyresourde und das Finale der 17. Etappe (Bagnères-de-Luchon → Peyragudes | 143,5 km) ist damit eingeläutet. Klar, dass ich mir das ansehe. Valverde ist am Peyresourde allein vorn und rettet schließlich einen knappen Vorsprung bis ins Ziel im Skiort Peyragudes.
Die Abfahrt vom Col du Soulor ist eine absolute Blindflugveranstaltung. Es ist gar nicht so ungefährlich, denn mehrfach tauchen kurz vor mir auf der Straße rumstehende Kühe und Schafe auf. Ich lasse es noch langsamer angehen, nachdem ich in die erste Herde fast reingefahren wäre.
In Arrens-Marsous ist wieder klare Sicht. Es gibt einen Campingplatz und ein Supermarkt befindet sich nur ein paar Schritte davon entfernt auf der anderen Straßenseite. Das passt, hier bleibe ich. Der Campingplatz ist preiswert und gut. Sehr günstig vor allem der schöne Aufenthaltsraum, erst recht an so einem ungemütlich kühlen Abend wie heute.

Übernachtung:
Camping Aire Naturelle Mialanne | 6,70 €

Pyrenäen-Tour 2012

11. Tag