Pyrenäen-Tour 2012

Tag 7

8. Tag

Tag 9
16 Jul 2012
110 km
gefahrene Höhenmeter 2.500 Hm
Arette → Pierre Saint Martin → Isaba → Ochagavia → Jaurrieta → Garralda → Aurizberri
Start: 9:50 Uhr | Ende: 18:00 Uhr | 5:27 h | Ø 20,1 km/h
Pässe
Soudet, Pierre St. Martin, Lazar, Jaurrieta, Remendia

Erst gegen 10.00 Uhr bin ich bereit zum Aufbruch. Das Wetter sieht etwas freundlicher aus als noch gestern, sollte also durchaus einigermaßen passen. Eine weitere Hitzeschlacht steht mir trotz allem heute wohl eher nicht bevor.
   Im Mittelpunkt des Tages steht die Überquerung des Col de la Pierre-Saint-Martin. Der ist schon ein ordentlicher Brocken, denn ab Arette sind immerhin etwa 1.450 m bis zur Passhöhe zu klettern. Richtig ernst wird es erst nach einer längeren Einrollphase, auf die allerdings eine heftige Rampe bis zum Plateau de Guilhers folgt. Bei mir läuft es ganz gut, so dass ich die etwa 9 km lange Steilstufe gleich in einem Zug nehme.
   Die Fahrt bis zum Plateau ist zwar sportlich sehr anspruchsvoll, landschaftlich aber weniger beeindruckend. Zumeist führt die Straße wenig aussichtsreich durch dichten Nadelwald nach oben. Nun folgt der offene und deutlich schönere Teil der Passauffahrt. Die Steigung geht jetzt auch merklich zurück, so dass die nächsten Kilometer über den Col de Soudet bis zum Skiort Arette-Pierre-Saint-Martin (1.620 m) ohne größere Anstrengungen zu fahren sind.

Da hoch noch - die letzten Kilometer bis zum ... ...und hier beginnt der allerletzte Durch die Wolken - aber nur im oberen Teil der Abfahrt

Unmittelbar hinter dem Ort fällt mir eine Gruppe von Greifvögeln auf, welche sich etwas abseits der Straße auf einer Wiese niedergelassen haben. Es sind wohl Gänsegeier, die schon aus der Entfernung mit ihrer imposanten Größe beeindrucken. Ich lasse das Rad stehen und versuche mich so weit wie möglich an sie heran zu pirschen. Für ein Stück gelingt mir das auch. Doch natürlich bemerken mich die Vögel letztendlich noch vor einer wirklich fototauglichen Entfernung, erheben sich majestätisch in die Lüfte und fliegen davon.
   Ohne brauchbares Foto muss ich aufgeben und begebe mich auf die letzten Kilometer bis zum Col de la Pierre-Saint-Martin. Die sind herrlich. Nach genau 26 gefahrenen Tageskilometern ist es dann geschafft, die zwischendurch zaghaft ins Auge gefasste 2 h-Marke habe ich mit 2:03:00 h (12,60 km/h) dann doch verfehlt.
   Den ersten Kilometern der Abfahrt schließt sich zunächst ein Flachstück mit etwas Pedalarbeit an. Darauf folgt eine steilere Stufe hinunter in eine weite Hochebene. Ab hier ist das Gefälle nur noch gering, doch mit Rückenwind läuft es wie verrückt und ich kann gar nicht anders als Tempo bolzen.

Isaba - neben historischem Gemäuer... ...auch mit reichlich Blumendeko ausgestattet Camping Urobi - schöne Wiese mit wahrhaft üppigem Platzangebot

In Isaba ist die flotte Fahrt beendet. Ich lege nun eine längere Pause in dem schönen Ort ein. Die Läden haben dummerweise nicht geöffnet. So muss ich auf der Suche nach etwas Trinkbarem ein Bistro in Anspruch nehmen. Ist ganz lustig, denn ich kann ein dort wenig Tour de France im Fernsehen schauen.
   Ab Isaba folgt mit der Fahrt gen Westen ins Baskenland quasi der zweite Teil des Tages. Besonders spektakulär ist es nicht, anstrengend aber allemal. So werden auf dem hügligen Parcours immerhin noch einmal über 1.000 Höhenmeter zusammen gefahren.
   Auf dem sehr guten Camping Urobi endet der Tag. Die Lage direkt am Pilgerweg Camino de Santiago ist nicht zu übersehen. Neben mir zelten z.B. zwei holländische Radlerinnen. Die habe sich jeweils gleich mal eine Muschel ans hintere Schutzblech geklebt...

Computer:
Strecke 109,92 km | Fahrzeit 5:26:46 h | Ø 20,10 km/h | max. 63,50 km/h
Höhenmeter 2.489 m | Höhe max. 1.756 m | Steigung Ø 5 % | Steigung max. 15 %

Übernachtung:
Camping Urobi | 10,30 €


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