Pyrenäen-Tour 2012
Ich fahre zunächst rein nach Tarascon-sur-Ariège, um nach gestern Abend noch mal dem Super-U einen Besuch abzustatten.
Hauptsächlich muss ich mich mit Wasser eindecken.
Sonst fülle ich vor der Abfahrt immer auf den Campingplätzen meine Trinkflaschen.
Heute verkneife ich mir das, obwohl zu meiner Überraschung einige Wasserhähne des stillgelegten Campingplatzes sogar noch funktionieren.
Nach den Irrfahrten des gestrigen Tagesfinales darf ich nach dem morgendlichen Einkauf nun bereits zum 4-ten Mal die Strecke Tarascon → Bompas beradeln.
So berauschend ist sie nun wirklich nicht.
Ab Bompas folgt dann endlich Neuland, denn ich biege nun ab auf die Route des Corniches.
Die Höhenstraße führt oberhalb des Ariegetals über gut 36 km bis zum knapp 900 m höher gelegenen Col de Marmare.
Der Anstieg vollzieht sich in zwei Stufen.
Die Erste ist zwischen den Orten Arnave und Cazenave zu erklettern.
Es geht für ein paar Kilometer ganz schön zur Sache, doch schwerer als von mir erwartet.
Durch solch grüne Berglandschaft fährt man doch gern | Château de Lordat | Schwalbenschwanz |
Nun folgt ein welliges Zwischenstück.
Die Fahrt ist ein Genuss.
Grüne Berge, schöne Dörfer, traumhaftes Wetter.
Was will man mehr.
Die letzten 12 km der Route des Corniches steigen dann noch mal an bis zum Col de Marmare (1.361 m).
Keine Herausforderung eigentlich, denn die Steigung ist konstant und liegt bei nur 4,5 % im Schnitt.
Ins Schwitzen komme ich wegen den hochsommerlichen Temperaturen trotzdem.
Oben stoße ich auf die D613 und biege ab nach Süden.
Nach wenigen Kilometern geht es über den Col du Chioula (1.431 m) und dann in eine flotte Abfahrt Richtung Ariegetal.
Bis ganz runter nach Ax-les-Thermes fahre ich nicht, denn ab Ascou klettere ich wieder aus dem Tal heraus.
Ich wähle die Variante über den Col du Pradel.
Die Straße ist schmal und steil, macht richtig Laune.
Auf der Abfahrt geht es ähnlich weiter.
Also ebenfalls schmal und steil, allerdings mit weniger Aussicht weil durch dichten Wald führend.
Der Steilabschnitt bis ins Rebentytal ist definitiv nicht zum Rasen geeignet.
Im Tal wird es deutlich flacher, herrlich anzusehen sind die blumengeschmückten Dörfer La Fayolle und Mérial.
So entspannt und schön die Fahrt auch ist, vor Niort verlasse ich erst mal das liebliche Tal, um auf einer Schleife über den Col des Sept Frères noch ein paar Höhenmeter zu machen.
Der Anstieg zieht sich etwas, bin froh als ich den höchsten Punkt noch vor dem Col im Wald passiere.
Col du Pradel | Freunde oppulenten Blumenschmuckes kommen im Rebenty-Tal auf ihre Kosten... | ...z.B. auch hier in Mérial |
Nach schneller Fahrt über die Hochebene rolle ich ab Espezel wieder hinunter ins Rebentytal.
Ab der Schluchtendurchfahrt Defile de Joucou drücke ich aufs Tempo.
Ich versuche meinen obligatorischen 20er Schnitt noch zu schaffen.
Die Chancen stehen eigentlich gut, denn bis Axat geht es mehr oder weniger deutlich bergab.
Ein strammer Gegenwind lässt mich dann doch knapp scheitern - 19,90 km/h am Campingplatz von Axat.
Es ist ein 3-Sterne Camping, welcher ziemlich überlaufen wirkt.
Ich beschließe deshalb, noch einem Hinweisschild auf einen Camping Municipal zu folgen.
Nach den angekündigten 1 km Richtung Col de Camperié ist der Zeltplatz noch nicht in Sicht.
Ich muss auf eine schmale Holperstraße abbiegen, die sehr steil im Wald ansteigt.
So eine schwere Schlussprüfung hatte ich nicht auf der Rechnung, außerdem muss ich heute noch mal nach Axat runter zum Einkaufen.
Vor mich hin fluchend kämpfe ich mich nach oben.
Doch sehr lange währt der Spuk zum Glück nicht, nach etwa 600 m Anstieg ist der Campingplatz erreicht.
Als ich den Zeltplatz näher in Augenschein nehme, bin ich augenblicklich versöhnt.
Preiswert, herrlich ruhig gelegen, so muss es sein.
Hat sich auf jeden Fall gelohnt, hier noch hinauf zu kraxeln.
Computer:
Strecke 119,51 km | Fahrzeit 6:01:52 h | Ø 19,80 km/h | max. 60,00 km/h
Höhenmeter 2.428 m | Höhe max. 1.666 m | Steigung Ø 5 % | Steigung max. 14 %
Übernachtung:
Camping La Cremade | 8,40 €