Pyrenäen / Cevennen 2014
Abgesehen vom durchaus stolzen Preisniveau hat der Camping Tres Estrellas eigentlich nur ein Manko: Fluglärm.
Nur wenige Kilometer entfernt vom Flughafen Barcelona und noch dazu offenbar sehr nah an einer Einflugschneise Richtung Mittelmeer gelegen...
Jedenfalls prasseln pünktlich ab 7:00 Uhr morgens die Flieger heran.
Und das im gefühlten 5 min-Takt.
Auf Dauer wäre das sicher eine nervige Geräuschkulisse.
Für mich als Tagesgast aber weniger ein Problem.
Eigentlich ja sogar ein Vorteil, da sie mich relativ zeitig aus dem Zelt treibt und ich schon vor 9:00 Uhr startklar bin.
Wetter ist vortrefflich - Sonne satt und im Gegensatz zu gestern Abend (noch) windstill.
Los geht es mit ein paar flachen Küstenstraßenkilometern.
Hinter Castelldefels ist dann aber auch schon wieder Schluss mit der flotten Fahrt.
Ich will nun hoch in den Nationalpark Garraf.
Der erste Anstieg steht also an und der ist gleich mal einer der härteren Sorte.
Die nächsten gut 4 km liegen nämlich bei über 10 % im Schnitt, die Spitzensteigungswerte mit bis zu 18 % freilich noch deutlich darüber.
Und diese Rampen sind durchaus auch ein paar Meter lang...
Die Strecke durch den Nationalpark ist in meiner Karte gar nicht verzeichnet.
Durch Internetrecherche weiß ich aber, dass die Durchfahrt problemlos und auf tadelloser Straße möglich ist.
So ist es dann auch.
Die Strecke schön, meist abfallend, aber mit ruppigen Gegensteigungen.
Der erste Ort bereitet mir Schwierigkeiten bei der Orientierung.
Mehrere Abzweigungen, keine Beschilderung, schwierig.
Gerade mit lückenhafter Karte, in der nur ein Ort namens Olivella eingetragen ist.
Ich frage mich durch und erfahre, dass ich hier noch gar nicht in Olivella bin.
Seltsam, dass diese durchaus größere Ansiedlung in einer 1:150.000 Karte nicht mal drin ist. (deren Name erschließt sich mir erst bei der Nachbereitung der Tour: Pla de Novella)
Mir wird der richtige Weg gewiesen, Olivella erreiche ich dann erst nach knapp zehn weiteren Kilometern.
Ohne taugliche Karte komme ich auch hier nicht klar, verfahre mich zwischenzeitlich und klettere umsonst einen sehr steilen Anstieg hoch.
Bald bin ich wieder auf Kurs und fahre weiter nach Vilafranca del Penedès.
In dem größeren Ort komme ich an einem Radladen vorbei.
Ich nutze die Gelegenheit und lasse meine Reifen nachpumpen.
Ab Vilafranca del Penedès geht es beständig leicht bergan bis Torrelles de Foix.
Danach der nächste ungeplante Umweg, denn die direkte Weiterfahrt nach Pontons ist wegen Straßensperrung nicht möglich, so dass ich einen sehr steilen Umweg (bis 18 %) über Plan de las Torres nehmen muss.
Das Ganze also unerwartet schwer, auch wegen der äußeren Bedingungen (sehr heiß, windig).
Die längere Abfahrt vom Coll de la Torreta (715 m) bis Santes Creus kommt mir dann auch sehr gelegen.
Santes Creus ist sehr sehenswert, vor allem die beeindruckenden Kirchenbauten.
In Valls beschließe ich nach längerer Überlegung eine Streckenänderung.
Ursprünglich wollte ich von hier aus noch in die Muntanyes de Prades fahren, was mir nach diesem anspruchsvollen ersten Tag mit einigen ungeplanten zusätzlichen Höhenmetern dann aber doch zu happig ist.
Stattdessen will ich Montblanc anfahren.
Dass liegt wie Valls im Francolí-Tal, ich könnte den Tag also sehr einfach ausklingen lassen.
Die Alternative zur Talfahrt führt über den Coll de Lilla - natürlich meine Wahl.
Ganz so platt fühle ich mich dann doch noch nicht, als dass ich ohne Not einfach so einen Pass liegen lassen würde...
Wer auf Luxuscampingplätze mit allem möglichen Schnickschnack (u.a. Animation) steht, der ist auf dem Domaine Montblanc Park gut aufgehoben.
Ich brauche das alles nicht, schon gar keine unverschämten Preise von 37,50 € für eine Nacht.
In meiner langen Radreisekarriere auf jeden Fall einsame Spitze.
Computer:
BIKE: 132,64 km | 6:00:56 h | Ø 22,04 km/h | max. 60,81 km/h
ALTI : 2.364 HM | max. 691 m | Ø 4 % | max. 18 %
ALTI : -2.016 HM | Ø -3 % | max. -14 %
Übernachtung:
Camping Domaine Montblanc Park | 37,50 € (!!)