Pyrenäen / Cevennen 2014
3. Tag |
||
---|---|---|
Mi 23 Jul 14 121 km 2.510 Hm |
Àger → Montsec d'Ares → Puente de Montañana → El Pont de Suert → Vielha → Arties Start: 8:45 Uhr | Ende: 16:45 Uhr | 5:27 h | Ø 22,1 km/h |
Pässe Ares, Vielha |
Erneut ein absolut hochsommerlicher Tagesbeginn.
Strahlend blauer Himmel, Windstille, dazu schon am Morgen schweißtreibende Temperaturen.
Absolutes Traumwetter.
Wird mir zwar aller Wahrscheinlichkeit nach kaum für volle drei Wochen vergönnt sein - hatte ich noch nie.
Aber ein wenig darf es bitte noch so weitergehen.
Schließlich stehen ab heute Nachmittag die Berge der Pyrenäen an.
Davor steht mit den Montsec d'Ares noch eine Bergkette im Weg.
Bin sehr gespannt, denn mit der Überquerung hole ich quasi ein Versäumnis vom letzten Jahr nach.
Schon damals wollte ich von Norden kommend hier rüber.
Gegen Ende eines unmöglichen Hitzetages habe ich dann aber kapituliert und diese Berge auf deutlich weniger anspruchsvoller Strecke östlich umfahren.
Heute klappt es also mit der Überfahrt von der anderen Seite.
Gleich hinter Àger geht es rein in den Anstieg - knapp 1.000 Höhenmeter zieht es verteilt auf etwa 14 km nach oben.
Vom Anspruch her ist es insgesamt nicht übermäßig schwer, es sind auch zwei erholsame Flachpassagen drin.
In normalen Straßenkarten ist die Querung der Montsec d'Ares gar nicht eingetragen.
Auch deshalb hat sich irgendwie die Vorstellung holpriges Sträßchen durch dunklen Wald in meinen Kopf geschlichen.
Landschaftlich hatte ich also gar keine so großen Erwartungen.
Zum Glück lag ich da grundlegend falsch.
Es ist ein toller Pass!
Durch offene Landschaft klettert die tadellos asphaltierte Straße eindrucksvoll aus dem Vall de Àger nach oben.
Ich bin ziemlich begeistert, besonders auch von der Passhöhe.
Mehrere Aussichtspunkte in die beiden Täler, dazu das auf einem Nebengipfel thronende Observatorium.
Sehr schöne Kulisse.
Die Abfahrt ist im oberen Teil etwas bewaldeter, die schmale Straße nicht ganz so gut ausgebaut wie auf der Südseite.
Lässt sich trotzdem gut fahren.
Der Belag ist bis auf ein paar Löcher in Ordnung.
Absolut genial dann der zweite Teil der Abfahrt.
Zunächst passiert man auf einem Flachstück ein teilweise verlassenes Dorf (Alsamora), welches sehr sehenswert da rum steht.
Dann gelangt man nach steiler Abfahrt in das Tal des Noguera Ribagorçana.
Eine grandiose Flusslandschaft - hatte ich so gar nicht auf der Rechnung.
Von hier aus ist auch die Congost de Mont rebei zu erwandern, eine schluchtenartige Engstelle des Tales.
Sicher sehr beeindruckend.
Man muss aber wohl etwas Zeit einplanen.
Ich verzichte darauf.
In Puente de Montañana ist das Highlight Coll d'Ares beendet und es geht im Tal des Noguera Ribagorçana weiter nach Norden.
Sehr gut ausgebaute Straße mit viel Verkehr.
Trotz beständigem leichtem Höhengewinn rollt es sehr gut dahin.
Etwas schwerer dann mit ständigen Auf und Abs die Route um den Stausee Pantà d'Escales.
Aber sehr schön.
Wenig später rolle ich in El Pont de Suert ein.
Der größere Ort mit guter Infrastruktur ist wie gemalt für eine längere Mittagspause.
Danach dort geht es für mich weiter nach Norden und damit bergan bis zum Tunnel de Vielha (1.635 m).
Die Strecke bin ich vor 20 Jahren bei meiner ersten Radreise schon gefahren.
Anfangs nur leicht ansteigend gibt es gegen Ende doch durchaus schwerere Passagen.
Hatte ich so gar nicht in Erinnerung.
Dann die Durchfahrt durch den 5.230 m langen Tunnel.
Ich habe schon etwas Bammel.
Es geht zwar deutlich bergab, von da her problemlos.
Der Tunnel ist aber ziemlich stark befahren und so gut ausgebaut, dass die Autos mit hoher Geschwindigkeit hier durchrauschen.
Randstreifen jedoch Fehlanzeige, angenehmes Tunnelfahren sieht anders aus.
Bald habe ich die richtige Technik raus: Stopp an jeder Nothaltebucht (aller 1.200 m), dort warten auf ein autofreies Fenster, dann im Expresstempo zur nächsten Bucht.
So kann ich mich doch ganz gut durch den Tunnel hangeln.
Nach der Abfahrt nach Vielha geht es zum Schluss nur noch ein paar Kilometer das Val d'Aran hinauf bis nach Arties. Ich komme gerade recht, um im Restaurant des Zeltplatzes noch vor dem Zeltaufbau live die Schlussphase der heutigen 17. TdF-Etappe zu verfolgen. Es ist ein Abschnitt durch die Pyrenäen mit Bergankunft in Saint-Lary Pla d'Adet. Rafal Majka hat am Ende die Nase vorn.
Computer:
BIKE: 120,76 km | 5:27:19 h | Ø 22,13 km/h | max. 56,09 km/h
ALTI : 2.504 HM | max. 1.592 m | Ø 6 % | max. 11 %
ALTI : -1.993 HM | Ø -4 % | max. -12 %
Übernachtung:
Camping Era Yerla Arties | 11,40 €