Pyrenäen / Cevennen 2014
Heute will ich noch mal eine Runde ohne Gepäck drehen und vor allem den 2.260 m hohen Offroadpass Port d'Aula erkunden.
Gerade dafür hatte ich mir einen Traumtag erhofft.
Doch schon am Morgen ist klar - das wird nichts werden.
Bei Nieselregen und einer bedrohlichen Wolkendecke kommen mir schon Zweifel, ob ich überhaupt losfahren soll.
Mache ich dann doch, kann ja nicht den ganzen Tag hier rumhängen.
Wie geplant fahre ich zu Beginn über den Nischenpass Col de Saraillé (942 m) rüber ins Garbet-Tal.
In der von mir gefahrenen Variante ab Massat ein völlig problemloser Anstieg.
Oben ist absolute Wolkensuppe.
Nach der unspektakulären Abfahrt sieht es bei einer ersten kleinen Verpflegungspause in Seix aber schon wesentlich besser aus.
Nach einigen Kilometern das Ustou- und das Salat-Tal hinauf erreiche ich Couflens.
Ein ziemlich trostloses Nest.
Zum Glück habe ich mir vorhin in Seix noch ein paar Snacks besorgt.
Hier gibt es überhaupt nichts.
In Couflens startet nun der eigentliche Anstieg zum Port d'Aula.
Die Eckdaten sind schon mal ziemlich beeindruckend (18 km / 1.540 Hm / Ø 8,6 %).
Damit auf jeden Fall noch etwas schwerer als Tourmalet % Co.
Die ersten 6 km verlaufen noch auf gutem Asphalt.
Dann beginnt die Piste.
Die nächsten 3 km bis zum Zwischenpass Col de Pause (1.572 m) sind nun richtig steil.
Der Pistenzustand soweit in Ordnung, lose Steine zwar, aber ganz gut fahrbar.
Im weiteren Verlauf nähere ich mich immer mehr der Wolkendecke und ab etwa 1.900 m ist es dann wirklich dicht.
Dort befindet sich der Etang d'Areau.
Von dem sehe ich leider nichts...
Die Piste bis dahin aber ganz gut.
Der nächste Kilometer ist dann ziemlich grausam, denn der Weg ist teilweise verschlammt bis zur Unfahrbarkeit.
Ich stehe schon kurz vorm Abbruch, kämpfe mich dann aber doch durch.
Die letzten 3 km auf grasigem und steinigem Weg sind dann wieder ganz gut zu fahren.
Oben feuchte Wolke bei 11° C.
Ein paar Kühe stehen rum und glotzen mich an.
Sonst sehe ich nicht viel, also schnell wieder runter.
Die Abfahrt ist eine Folter sondersgleichen.
Scheibchenweise bremse ich mich bei noch mieserer Sicht als vorhin die 12 km lange Piste wieder nach unten.
Bei der Feuchte schmelzen die Bremsgummis in einem beängstigendem Tempo dahin.
Vor allem vorne hat sich ein Großteil in schwarzen Brei aufgelöst.
Endlich zurück im Ustou-Tal entschließe ich mich erst mal dazu, das Tal weiter hinauf und dann über den Col de Latrape zu fahren. Am Pass bin ich wieder in der Wolke drin incl. Nieselregen, unten in Aulus-les-Bains geht es wieder.
Die eleganteste Option für den Rückweg nach Massat wäre jetzt natürlich die Fahrt über den Col d'Agnes. Bei dem Wetter will in mir keine Lust auf einen der härteren Pyrenäenpässe aufkommen und so fahre ich heute ein zweites Mal über den Col de Saraillé. Diesmal in anderen Varianten - Anfahrt über Ercé, Abfahrt nach Biert.
Am Abend steht noch eine schöne Beschäftigung an: Die Felgen von den Überresten meiner ehemaligen Bremsgummis zu säubern. Das Zeug ist hartnäckig, ich brauche eine ganze Weile...
Computer:
BIKE: 117,74 km | 6:41:04 h | Ø 17,61 km/h | max. 53,48 km/h
ALTI : 2.960 HM | max. 2.215 m | Ø 5 % | max. 15 %
ALTI : -2.951 HM | Ø -5 % | max. -14 %
Übernachtung:
Camping Municipal du Pouech | 11,20 €