Pyrenäen / Cevennen 2014
Hinter mir liegt eine unruhige Nacht.
Einmal wegen einem bösen Gewitter, welches noch vor Mitternacht losgebrochen war.
Damit war nach dem Schönwettertag gestern eigentlich überhaupt nicht zu rechnen.
Außerdem hat meine Isomatte gestern Abend urplötzlich den Geist aufgegeben und großflächige Blasen gebildet.
Entlaminiert heißt wohl der Fachterminus.
So jedenfalls nur noch ohne Luft, also allenfalls als Provisorium zu nutzen...
Früh noch ein gemischter Wettereindruck mit tiefhängenden Wolken.
Einige Auflockerungen zeigen sich aber auch schon.
Das wird schon noch.
Losfahren muss ich nach dem ausgefallenen Einkauf gestern Abend auf nüchternem Magen und ohne jede Vorräte.
Nicht mein Ding.
Die Strecke dazu passend aber sehr einfach, denn nach ein paar Kilometern Anstieg bis zum Plan de Fontmort (896 m) ist schon der höchste Punkt des Tages geschafft.
Von nun an geht es über etliche Kilometer erstmal überwiegend bergab.
Nach etwa 17 km nehme ich einen kleinen Umweg mit und mache einen Abstecher nach Saint-Germain-de-Calberte.
Hauptsächlich in der Hoffnung, dort einen dringend notwendigen Zwischensnack kaufen zu können.
Das klappt zum Glück.
Ich ziehe nun durch bis St. Jean du Gard und lege dort vorm Supermarkt eine längere Mittagpause ein.
Anschließend geht es noch mal in die Berge zum Höhenmetersammeln.
Im ersten Anstieg überhole ich einen holländischen Reiseradler.
Bereits vor zwei Tagen waren wir uns begegnet und vorhin am Supermarkt ebenfalls.
Drei solche Begegnungen während einer Tour hatte ich glaube ich noch nicht.
Der allerletzte Anstieg meiner Tour führt auf die Montagne des Cagnasses.
Er zweigt etwa 1,5 km vor Sumène von der D 153 ab.
Wegen Proviantnachkauf fahre ich trotzdem erst mal durch bis in den Ort.
Einkauf klappt, doch zurück am Abzweig stelle ich fest, dass ich meine Trinkflaschen vor dem Laden vergessen habe.
Auf die kann ich nicht verzichten, also zurück...
Zum Glück stehe ich heute nicht wirklich unter Zeitdruck, so dass ich mir solche Zusatzschlenker erlauben kann.
Mein Zug verlässt Nîmes erst um 23:28 Uhr.
Es ist erst 16:00 Uhr, die restlichen 80 Kilometer bis Nîmes sollten also bequem machbar sein.
Dann also mit Verspätung der letzte Anstieg.
Die Steigung ist deftig (bis 10 %), eigentlich untypisch für die Cevennen.
In der Karte ist zwar kein Passübergang verzeichnet, zu meiner Freude steht oben trotzdem ein Schild - Col du Lac.
Damit ist zwar das Ende der harten Steigung, nicht jedoch der höchste Punkt der Querung der Bergkette erreicht.
Der befindet sich erst am Ende der nächsten welligen Kilometer (drei Zwischensteigungen).
Die Abfahrt bis zur D 999 ist wunderbar, vor allem das letzte Stück durch eine kleine Schlucht.
Jetzt steht noch ein langes Flachstück von gut 60 km bis ins Ziel an.
Zunächst geht es weiter leicht bergab, die ersten Kilometer bis Saint-Hippolyte-du-Fort laufen dann auch wie verrückt.
Der ganze Rest geht durch ungünstigen Wind dann allerdings etwas zäh.
Ich lege auch noch einen Verfahrer hin, der mir weitere zusätzliche Kilometer einbringt.
So kämpfe ich mich durch bis Nîmes und rolle relativ spät ins Zentrum ein (20:40 Uhr).
Etwas ungünstig, denn Vorräte habe ich keine mehr und zu kaufen gibt es um diese Uhrzeit auch nichts.
Restaurants sind natürlich mehr als genug vorhanden und so genehmige ich mir noch eine herrliche Pizza.
Computer:
BIKE: 160,82 km | 6:52:16 h | Ø 23,40 km/h | max. 52,22 km/h
ALTI : 2.032 HM | max. 901 m | Ø 3 % | max. 11 %
ALTI : -2.648 HM | Ø -2 % | max. -8 %