Pyrenäen-Tour 2013

Einleitung

1. Tag

Tag 2
08 Jul 2013
135 km
gefahrene Höhenmeter 2.010 Hm
Barcelona → Viladecans → Martorell → Olesa de Montserrat → Manresa → Sùria → Solsona
Start: 9:15 Uhr | Ende: 18:30 Uhr | 5:34 h | Ø 24,3 km/h
Pässe
Montserrat,
San Mancasa

Die Anreise gestern wie die letzten Jahre auch per Flug, das erste Mal aber direkt aus heimatlichen Gefilden dank der seit diesem Jahr neu bestehenden Flugverbindung Dresden - Barcelona. Dazu die sehr angenehme Abflugzeit sonntags, 13.10 Uhr - besser kann es ja fast gar nicht passen.
   Auch der Rest des gestrigen, sehr sommerlichen Anreisetages lief sehr entspannt. Vom Flughafen bin ich noch etwa 13 km bis zu einem der zwischen Barcelona und Castelldefels gelegenen Campingplätze gegondelt. Teurer Platz (17,10 €) mit viel Fluglärm. Sonst aber sehr schön, direkt am Strand gelegen. So konnte ich am Abend nach vielen Jahren mal wieder ein Bad im Meer nehmen.
   Der Tag endete mit einer unliebsamen Ausrüstungsdefekt-Überraschung. Meine Isomatte wollte die nachgepumpte Luft nicht halten, ohne Zweifel ein Perforierungsschaden (äußerlich aber nicht zu sehen). Ein labbriges Etwas statt einer vernünftig aufgepumpten Matte - nicht gerade dass, was man sich zum Auftakt einer Reise wünscht. Zumal ich mal wieder völlig ahnungslos hinsichtlich einer eventuellen Reparatur bin...
   In der Nacht ging es dann doch einigermaßen zu ruhen. Problematisch waren eher die hohen Temperaturen und weniger das Matten-Handicap. Ich hatte schon überlegt, mich heute Morgen in Barcelona nach einer Reparaturmöglichkeit für die Matte umzusehen. Nach dieser ersten Nacht verwerfe ich diesen Gedanken aber wieder.
Letztlich kam ich die gesamten drei Wochen mit der kaputten Matte klar. Ging doch erstaunlich gut.

Viladecans Benediktinerkloster Santa Maria de Montserrat Leckereien-Markstand an der
Montserrat-Klosteranlage

Gleich vom Start weg geht es sehr schnell vorwärts. Häufig vom Rückenwind unterstützt lege ich teilweise ohne Mühe Geschwindigkeiten über 30 km/h vor. Streckenmäßig wurstele ich mich irgendwie durch, zu verzweigt das Straßennetz im Ballungsraum Barcelona um sich wirklich zuverlässig mit der Karte zu orientieren. Bei Nutzung der autobahnähnlichen Magistralen wäre das natürlich einfacher, aber die versuche ich selbstverständlich zu vermeiden.
   Erst ab Olesa de Montserrat wird die Besiedlung spürbar dünner. Ich bewege mich nun durch das Lobregat-Tal, womit endlich die Orientierung auch kein Problem mehr darstellt. Die Strecke nun sehr schön, vorn rücken die markanten Sandstein-Felssäulen des Montserrat-Massivs schon verlockend ins Blickfeld.
   Ab Monistrol de Montserrat dann der Anstieg auf das Massiv zur Montserrat-Klosteranlage. Eigentlich nicht übermäßig schwer (8,5 km | 590 Hm) relativieren sich die nackten Daten aufgrund der brutalen Hitze des Tages. So erreiche ich doch relativ geschafft die auf einer Höhe von ca. 730 m gelegene Klosteranlage. Für etwa 1,5 h reihe ich mich nun in die Touristenströme ein und sehe mir die Anlage inmitten der tollen Sandsteinkulisse an.
   Gegen 14.00 Uhr breche ich wieder auf. Es folgt nun ein herrlicher, leicht welliger Abschnitt um das Montserrat-Massiv herum. Dann die Abfahrt nach Manresa, welche in Teilabschnitten ein sehr hohes Tempo erlaubt. Mir gelingen ohne Treteinsatz über 70 km/h - gleichbedeutend mit einem neuen persönlichen Radreise-Maximalgeschwindigkeitsrekord.

Talblick auf Monistrol de Montserrat Die Sandsteinfelsen des Montserrat-Gebirges - hier die Westfront Böser Regen am späten Nachmittag kurz vor Hortoneda

In Manresa irre ich mit leichten Orientierungsschwierigkeiten umher und finde die Ausfallstraße nach Solsona nicht. Ich frage eine Frau. Die scheint nicht viel mit Radfahren im Sinne zu haben, denn sie kann gar nicht glauben, dass ich jetzt noch bis Solsona radeln will. Gestenreich deutet sie die "riesige" Distanz an, holt dann als ich lässig abwinke sogar einen Zettel aus der Tasche und schreibt eine fünfzig drauf. Lustige Begegnung. Hat mir auch geholfen, denn sie zeigt mir den richtigen Weg.
   Mit Rückenwind und bei weiterhin großer Hitze geht es dann weiter. Erste zaghafte Regentropfen dann in Cardona. Ein Stück weiter erwischt es mich dann böse mit einem wolkenbruchartigen Starkregen. Ich flüchte für eine halbe Stunde unter das Dach einer stillgelegten Tankstelle. Dort fröstelt es mich leicht, denn mit dem Regen ist auch ein Temperatursturz von bestimmt 15 °C verbunden.
   Für den Rest des Tages bleibt es nieselig, auch dann abends auf dem spitzenmäßigen Campingplatz von Solsona. Doch etwas erstaunt bin ich über meine Tages-Fahrleistungen, konkret über den Durchschnitt von 24,3 km/h. Den bei einer Etappe mit Reisegepäck und etwa 2.000 aufgestiegenen Höhenmetern vorzulegen, bei der noch dazu das Ziel über 700 m höher als das Ausgangsniveau liegt, ist für meine Verhältnisse schon sehr respektabel. Liegt eigentlich über meinem sonstigen Radreise-Niveau. Naja, die Motivation war hoch und der Wind war wohl heute zumeist auch auf meiner Seite. Aber trotzdem, die körperliche Form passt anscheinend.

Computer:
BIKE: 135,07 km | 5:34:01 h | Ø 24,26 km/h | max. 70,67 km/h
ALTI : 2.008 HM | max. 726 m | Ø 4 % | max. 10 %
ALTI : -1.337 HM | Ø -3 % | max. -9 %

Übernachtung:
Camping El Solsonès | 13,56 €


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