Pyrenäen-Tour 2013

Tag 16

17. Tag

Tag 18
24 Jul 2013
141 km
gefahrene Höhenmeter 2.100 Hm
Jaca → Navasa → Arto → Laguarta → Ainsa → Campo → Egea → La Puebla de Roda
Start: 8:45 Uhr | Ende: 17:00 Uhr | 6:15 h | Ø 22,5 km/h
Pässe
Sarrablo, Foradada

Mein Ziel für heute ist der im Isábenatal gelegene Camping la Noguera. Laut meiner Internetrecherche ein sehr guter Platz, angeblich ist man da sogar besonders auf deutsche Urlauber ausgerichtet. Einen Pool erwartete ich mir dort natürlich auch, und da ich rechtzeitig zur Badetime am Ziel sein will, bin ich heute mit meiner Morgenroutine rund eine halbe Stunde früher dran als sonst üblich.
   Gegen 7.00 Uhr krieche ich das erste Mal aus dem Zelt und blicke mit einer Mischung aus Amüsement und Staunen auf das Nachtlager des jungen Pilgertypen aus Estland direkt neben mir, bestehend aus Isomatte, Schlafsack und ein paar Mülltüten. Sehr spartanisch und für mich absolut rätselhaft, denn in der Nacht hatte es schwerst gewittert. Mir war im Zelt schon reichlich unbehaglich zumute.
   Der junge Mann ist schon ein Original. Zu Fuß und per Anhalter ist er auf mehrmonatiger Pilgerreise von Estland nach Santiago unterwegs und statt einem Zelt hat er nur ein paar Mülltüten dabei. Auf eine Gitarre hat er aber nicht verzichtet...
   Sein stilsicheres Outfit ist auch ein Highlight für sich. Der abgeranzte Rucksack und vor allem sein grünes Strickjäckchen mit einem kuriosen Sortiment an Knöpfen stechen da noch heraus. Eine Begegnung, die mir in Erinnerung bleiben wird.

Schöne Abfahrt vom Puerto de Serrablo Wasserfall des Barranco de la Bañera Letztes Teilstück der Serrablo-Abfahrt hinunter ins Tal des Río Ara

Auf der Piste will es anfangs nicht recht rollen. Es geht auf einsamen Nebenstraßen über einige Auf und Abs bis zu einem ersten Hochpunkt nach dem Örtchen Navasa. Gar nicht so einfach und etwas zäh bis hierhin, dann allerdings längere Abfahrt bis zur E7. Dieser bedeutenden Verkehrsachse muss ich nun für einige Kilometer folgen. Kein Vergnügen, der Verkehr rollt hier doch unangenehm heftig dahin...
   Bald biege ich nach Osten in die wieder sehr ruhige A-1604 Richtung Puerto de Serrablo ab. Etliche Kilometer geht es nur mit minimalster Steigung dahin, eigentlich keine richtige Passfahrt. Zunächst unspektakulär in einem breiten Flusstal, später rücken ganz ansehnliche Felsformationen an die Straße heran. Im oberen Teil wird es zwar etwas steiler, trotzdem bleibt es, auch wegen einigen kurzen Zwischenabfahrten, ein ganz einfacher Pass.
   Als absoluter Traum entpuppt sich die Abfahrt vom Puerto de Serrablo ins Ara-Tal. Zumeist sanftes Gefälle, dazu eine herrliche Landschaft. Eine der besten Abfahrten der gesamten Tour!
   Den Abschnitt im Ara-Tal bis Ainsa kenne ich bereits vom letzten Jahr. Dann bei großer Hitze weiter zur Collado de Foradada. Zwar auf einer sehr breiten Straße, aber doch bei relativ wenig Verkehr. Die Steigung ist nicht allzu schwierig.
   Ein besonderes Stück ist die Abfahrt vom Foradada. Es geht über 4 km schnurgerade nach unten, und das bei einem respektablen Gefälle von durchschnittlich etwa 8 %. Wie gemalt also für einen Angriff auf die Maximalgeschwindigkeit. Ohne Treten, aber mit dem Kopf windschnittig auf der Lenkertasche erreiche ich immerhin 75 km/h.

Irgendwo zwischen Campo und Egea Serradúy im Isábena-Tal Sehr guter Camping Isábena:
Geräumige Wiese, Pool...

Der letzte Abschnitt ab Campo bis ins Isábena-Tal ist auch noch mal ein sehr schöner. Etwas verwirrend für mich die offenbar neu gebaute Direktverbindung nach Egea, denn die unangemessen breit ausgebaute Magistrale ist nicht in meiner Karte drin. Sie ist auch noch mal eine letzte sportliche Herausforderung des Tages weil bis Egea ziemlich hart ansteigend. Ab da geht es dann nur noch bergab. Ein herrliches Dahingleiten ins Ziel.
   Der Campingplatz ist super. Es sind sehr viele deutsche Urlauber da, ein großer Teil davon wohl auch Stammgäste. Mein Zeitplan ist auch aufgegangen und ich bin so zeitig dran, dass ich nach diesem neuerlichen Hitzetag noch ausgiebig den Pool austesten kann.
   Mein Zelt habe ich unweit des Pools aufgestellt, was mir eine anfangs unruhige Nacht beschert. Heute ist nämlich Poolparty - eine von den Campingbetreibern organisierte Bespaßungsaktion für die Zeltplatzjugend. Mit lautem Gebrüll geht es bei verschiedenen Spielchen zur Sache, u.a. Tauziehen über den beleuchteten Pool. Gegen 23.00 Uhr ist dann aber Ruhe.

Computer:
BIKE: 141,05 km | 6:15:22 h | Ø 22,55 km/h | max. 74,65 km/h (Foradada)
ALTI : 2.096 HM | max. 1.302 m | Ø 4 % | max. 10 %
ALTI : -2.126 HM | Ø -3 % | max. -9 %

Übernachtung:
Camping Isábena | 11,00 €


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