Pyrenäen-Tour 2013

Tag 9

10. Tag

Tag 11
17 Jul 2013
98 km
gefahrene Höhenmeter 2.300 Hm
Arreau → Beyrède-Jumet → Hèches → Bulan → Lies → Bourg-de-Bigorre → Bagnères-de-Bigorre
Start: 9:20 Uhr | Ende: 17:00 Uhr | 4:55 h | Ø 19,9 km/h
Pässe
Aspin, Beyrède, Coupe, Asque, Palomières

Geplantes Ziel ist heute Bagnères-de-Bigorre. Auf direktem Weg gefahren wäre das nicht weit und eigentlich ein halber Ruhetag. Brauche ich nicht, und so habe ich heute ein paar zusätzliche Schleifen mit reingenommen.
   Der Abstecher zum Col d'Aspin mit der anschließenden Abfahrt über den Col de Beyrède zurück ins Aure-Tal zählt mit zu diesen Zusatzschleifen. Einen der klassischen, von mir noch nicht gefahrenen TdF-Pässe kann ich eben hier nicht einfach links liegenlassen.
   Wie so oft fahre ich den ersten Pass des Tages mit hohem Tempo und brauche für die gut 13 km vom Zeltplatz bis zum Pass keine Stunde. Oben sorgt eine Kuhherde für allgemeine Erheiterung. Die Tiere sind besonders scharf auf Radlerschweiß und lecken auch an meinen Beinen rum.
   Weiter zum Col de Beyrède. Ich nehme die einfache Variante über eine Forststraße, welche nach gut 2 km Abfahrt von der Aspin-Passstraße abzweigt. Der Weg ist sehr einfach, gute Piste, kaum Anstieg.
   Dann die Abfahrt zurück ins Aure-Tal nach Beyrède-Jumet. Eigentlich hatte ich eher mit schlechter Straße bis in Richtung Piste gerechnet, doch die Abfahrt ist durchgehend asphaltiert und in sehr gutem Zustand. Das Gefälle ist zum Teil heftig steil.

Arreau Passhöhe Col d'Aspin Zutrauliche Kühe am Col d'Aspin

Ein paar Kilometer flotte Fahrt im Tal, dann wieder abgebogen hinein in hügliges Gelände nach Westen. Der nun folgende Abschnitt bis zum Col des Palomières ist nichts Besonderes, in der Summe aber recht anstrengend. Im Anstieg zum Col des Palomières dann die ersten Regentropfen. Heute ist kein strahlender Tag, aber trotzdem bin ich bis hierhin sehr zufrieden mit dem Wetter. Die Aushänge an der Rezeption des Campingplatzes von Arreau ließen da wesentlich Schlimmeres befürchten.
   Ich fahre nun nicht schon direkt durch bis Bagnères-de-Bigorre, sondern ringe mich noch zu einer weiteren längeren Schleife durch. Auch dieser Abschnitt kein Spaziergang, hügelig mit sehr steilen Zwischenrampen und auch sehr kurvig. So richtiges Tempo ist eigentlich nur auf wenigen Kilometern vor Bourg-de-Bigorre möglich, wo die Straße einem kleinen Flüsschen folgt. Ansonsten ist viel Arbeit notwendig, der Tag am Ende schwerer als erwartet.

Passfoto muss sein - auch bei den unbedeutendsten Hügeln Esparros Die Zisterzienserabtei L’Escaladieu

Gegen Abend ziehen Gewitterwolken von mehr als bedrohlichem Ausmaßen auf. Ich komme aber noch trocken bis ins Ziel und wähle gleich den ersten sich bietenden Campingplatz noch oberhalb von Bagnères-de-Bigorre. Eigentlich dumm, denn zum Einkauf fahre ich nach dem Zeltaufbau noch mal runter in die Stadt, wo weitere Campingplätze vorhanden sind. In der Stadt wird es immer dunkler und bei der Rückfahrt zum Zeltplatz erwischt es mich dann auch mit einem satten Regenschauer.
   Reichlich genervt kurbele ich im Regen nach oben. Dabei habe ich eigentlich noch Glück, denn so richtig bricht das Gewitter erst los, als ich schon wieder im Zelt bin. Dann aber heftig, auch mit schweren Windböen. Für mein Zelt eine zu große Belastungsprobe, denn der Reißverschluss (nur geklebt) löst sich komplett vom Überzelt ab. Der Wind peitscht nun den Regen direkt gegen das Innenzelt und innerhalb von Minuten sind Isomatte und Schlafsack durchnässt. Mir bleibt nur die Flucht in den Waschraum, der glücklicherweise nur etwa 30 m entfernt ist. Trotz strömenden Regen räume ich das Zelt komplett leer, breite alles im Waschraum aus und warte dort das Ende dieses Infernos ab.
   Es hört dann tatsächlich irgendwann auf. Wenig später kommt die Chefin des Zeltplatzes auf ihrem Kontrollgang bei mir vorbei und ich zeige ihr den abgefetzten Reißverschluss. Sie besieht sich den Schaden mit fachmännischen Blick, erzählt irgendwas, verschwindet kurz im Haus und kommt mit ein paar Nadeln zurück. Damit heftet sie den Reißverschluss wieder an, ein Provisorium, welches den ganzen restlichen Urlaub halten sollte. Ich hätte keine Reparaturidee gehabt...
   Die Nacht im Zelt dann ruhig, den Großteil der Ausrüstung lasse ich zum Trocknen im Waschraum.

Computer:
BIKE: 97,64 km | 4:54:49 h | Ø 19,87 km/h | max. 60,19 km/h
ALTI : 2.297 HM | max. 1.469 m | Ø 5 % | max. 11 %
ALTI : -2.328 HM | Ø -4 % | max. -12 %

Übernachtung:
Camping les Palomières | 6,00 €


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