Pyrenäen-Tour 2013

Tag 8

9. Tag

Tag 10
16 Jul 2013
103 km
gefahrene Höhenmeter 2.900 Hm
Portet-d'Aspet (Col) → Le Mourtis → Melles → Bossòst → Bagnères-de-Luchon → Bordères-Louron → Lançon → Arreau
Start: 9:25 Uhr | Ende: 19:00 Uhr | 5:42 h | Ø 18,1 km/h
Pässe
Menté, Articascou, Portillon, Peyresourde, Lançon

Nach wenigen Metern gibt es am Col de Portet-d'Aspet gleich mal ein Wiedersehen mit einer Truppe älterer Rennradler. Die hatte ich gestern zwischen Seix und Sentenac d'Oust in den ersten Kilometern der Passstraße zum Col de la Core überholt. Sie sind noch am Diskutieren und ich rolle zuerst rein in die steile Abfahrt.
   Danach geht es hoch zum Col de Menté. Der ist gewiss nicht einfach, aber wie fast immer habe ich am ersten Pass des Tages keine großen Probleme. Am Pass dann gleich das nächste Wiedersehen. Es sind nicht die Jungs von heute Morgen, sondern zwei sportliche Rennradler, die ich ebenfalls gestern am Col d'Agnes getroffen hatte. Sie kommen kurz nach mir oben an. Diesmal fehlt aber das Begleitfahrzeug, welches gestern am Col d'Agnes mit Verpflegung auf sie wartete. Auch eine Möglichkeit, die Pyrenäen per Rad zu bereisen. Mein Fall wäre es nicht.

Col d'Artigascou Abfahrt vom Col d'Artigascou Melles

Ich gehe nun nicht in die Abfahrt nach St. Béat, sondern ich will die Querverbindung rüber zum Col d'Artigascou erkunden. Dazu geht es vom Pass aus ein kurzes Stück leicht ansteigend in den Skiort Le Mourtis. Dort verpasse ich zunächst den richtigen Abzweig (keine Ausschilderung) und kraxele umsonst ein paar Höhenmeter durch den Ort bis zu den Talstationen der Lifte. Es geht dort erkennbar nicht mehr weiter, also zurück und unten rechts abgebogen. Sehr bald verliert sich die Straße in eine ziemlich schlechte Piste. Ich zweifle schon kurz, ob ich hier richtig unterwegs bin, erreiche dann aber doch nach ein paar Kilometern den Col d'Artigascou. Dort gefällt es mir ganz gut. Das Wetter passt mitterweile auch, denn nach der morgendlichen dichten Bewölkung ist die Sonne jetzt komplett draußen.
   Ab dem Col d'Artigascou geht es noch ein paar Kilometer wellig dahin, bevor die richtige Abfahrt ins Garonne-Tal beginnt. Vor allem im oberen Teil ist der Straßenbelag weit von glattem Asphalt entfernt. Eigentlich nicht rennradtauglich, doch an der steilsten und gleichzeitig belagmäßig schlechtesten Stelle (tiefe Löcher) kommen mir dann tatsächlich vier Rennradler entgegen. Ich halte an, und sehe mir den Kampf der Kollegen an. Drei von ihnen schaffen es und wuchten ihre Räder (mit unpassenden Übersetzungen) da hoch. Der Letzte allerdings muss kapitulieren und schiebt.
   Das flache Teilstück durch das Garonne-Tal bis zum Abzweig zum Col du Portillon ist dann etwas langwierig. Es wird immer noch intensiv an den Hinterlassenschaften des Junihochwassers gewerkelt, und damit reiht sich Ampel an Ampel, Baustelle an Baustelle...

Einstieg in den Col du Portillon Sehr nasse Abfahrt vom Portillon Die letzten Kilometer zum Col de Peyresourde

Von nun an muss ich mich mit den üblichen Nachmittags-Wetterkapriolen auseinandersetzen. Hinauf zum Col du Portillon schwitze ich noch in einer Bruthitze, aber schon wenig später prasselt in der Abfahrt dann plötzlich ein ganz heftiger Regenguss herunter. Nur mit ein paar Bäumen als Schutz habe ich keine Chance und so erreiche ich Bagnères-de-Luchon ziemlich durchnässt und fröstelnd.
   Wettermäßig ganz ähnlich dann der lange Anstieg zum Col de Peyresourde. Anfangs wieder sonnig wird es nach oben hin dann immer schlechter. Die letzten beiden Kilometern sind dann nicht mehr lustig, dort peitschen mir halbe Sturmböen den Regen ins Gesicht. Diesmal habe ich zum Glück am Pass mit einer Crêperie wieder eine Fluchtmöglichkeit. Ohne wäre echt unangenehm gewesen. Erst nach über eine Stunde fahre ich dann weiter.
   Vor dem Tagesziel gönne ich mir noch ein paar zusätzliche Höhenmeter und nehme noch den Anstieg nach Lançon mit. Oben fängt mein Vorderrad an, sehr komische Knattergeräusche von sich zu geben. Irgendwas stimmt mit der Nabe nicht und die Abfahrt nach Arreau ist dann auch sehr laut.
   Die Geräusche gefallen mir gar nicht. Doch was tun? In Arreau gibt es keinen Fahrradladen, und so probiere ich es mit der bewährten Methode: Problem aussitzen. Funktioniert, denn als ich später vom Campingplatz noch mal zum Einkauf in den Ort fahre, sind die Geräusche verschwunden.

Computer:
BIKE: 103,12 km | 5:41:57 h | Ø 18,09 km/h | max. 58,36 km/h
ALTI : 2.891 HM | max. 1.538 m | Ø 7 % | max. 18 %
ALTI : -3.248 HM | Ø -6 % | max. -13 %

Übernachtung:
Camping Municipal Arreau | 8,62 €


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