Pyrenäen-Tour 2013
Die Preise auf dem Camping la Noguera sind schon leicht überzogen.
Der Standard ist zwar hoch, es fehlt aber z.B. eine kleine Supermarkt-Einkaufsmöglichkeit wie man sie sonst auf den besseren Campings eigentlich immer vorfindet.
Da ich keine Vorräte mehr habe, muss mein Frühstück deshalb erst mal ausfallen.
Außerdem schaffen es die Betreiber nicht, die Rezeption zu üblichen Abfahrtszeiten zu besetzen.
Geöffnet erst ab 10.00 Uhr, und ich muss noch meine bescheidenen 21,40 € Übernachtungsgebühr hinblättern.
Schon eine kleine Schrecksekunde, denn ein so später Start passt mir heute ob der angedachten Etappenlänge nicht in den Kram.
Letztlich komme ich doch noch halbwegs pünktlich fort, denn nach ein paar Minuten Wartens kommt mir eine Frau zu Hilfe.
Sie klingelt resolut und wenig später erscheint kurz vor 9.00 Uhr dann doch noch ein Typ und öffnet die Reception.
Hinter Cubells | Ponts | Auf der C14 gen Norden |
Die ersten zehn Kilometer bis Balaguer sind flach und laufen mit Rückenwind richtig schnell.
In Balaguer hole ich dann mein Frühstück nach.
Die Aktion dauert incl. Supermarktsuche ein Weilchen, so dass ich dann doch erst nach 10.00 Uhr richtig in den Tag starten kann.
Hatte ich mir eigentlich etwas anders vorgestellt.
Die Fahrt ab Balaguer ist dann für mich nicht der wahre Genuss.
Landschaftlich ohnehin nicht überwältigend setzt mir ein fieser Gegenwind zu.
Es will überhaupt nicht rollen.
Vor allem die ersten zwanzig, beständig leicht ansteigenden Kilometer laufen mehr als zäh.
Nach fast drei Wochen lassen aber wohl auch meine Kräfte etwas nach.
Viel besser wird es auch danach nicht, und so kämpfe ich mich mehr schlecht als recht durch bis Solsona.
Mit der Collada de Clarà steht kurz vor der Stadt auch noch ein recht anspruchsvoller Anstieg im Weg.
Solsona ist mir bereits vertraut, denn der erste Tag meiner Tour endete hier.
Gespannt bin ich, ob die damals vorhandene Sperrung der Straße Richtung Coll de Jou nun aufgehoben ist.
Das ist zum Glück der Fall, und ich kann die Fahrt wie geplant zu diesem Pass fortsetzen.
Im unteren Teil bis Lladurs luxeriöserweise auf astreinem, nagelneuem Asphalt.
Coll de Jou | Abfahrt vom Coll de Jouet nach Berga | Wildcamping in Berga |
Der Anstieg läuft insgesamt sehr gut, auf jeden Fall deutlich flüssiger als der ganze Tag zuvor.
Einige Kilometer vor dem Gipfel erwischt mich eine Reifenpanne.
Ist mir in der Form in meinen vielen Radreisejahren noch nie passiert.
Trotzdem kein Problem, denn nachdem ich in der Vergangenheit fast immer darauf verzichtet hatte, habe ich dieses Jahr in weiser Voraussicht einen Ersatzschlauch mit eingepackt.
Mit dem Coll de Jou sind noch nicht alle Schwierigkeiten des Tages geschafft, denn nach der Abfahrt bis Sant Llorenç de Morunys ist auf dem weiteren Weg nach Berga noch mal ganz schön Kampf angesagt.
Die Zwischensteigung zum Coll de Jouet ist hier zu erklimmen, und die ist nicht ganz ohne.
Hatte ich so schwer jedenfalls nicht auf der Rechnung.
In Berga erledige ich dann zunächst die übliche Abend-Einkauferei.
Danach längere und letztlich erfolglose Suche nach dem eigentlich in der Karte vermerkten Campingplatz.
Tatsächlich scheint es in Berga, zumindest aktuell, keinen Zeltplatz zu geben.
Bleibt mir heute nur der Ausweg Wildcamping.
Etwas außerhalb der Stadt entdecke ich dann einen sehr guten Stellplatz in einer von der Straße fast nicht einsehbaren Mauernische einer stillgelegten Discothek.
Eigentlich bin ich überhaupt kein Freund der Wildzelterei, bei so einem Platz habe ich aber kein Problem.
Finanziell passt die Null-Euro-Übernachtung ohnehin gut rein.
Von den etwa 500 €, die ich in bar mitgenommen hatte, sind mir nur noch knapp 45 € geblieben.
Mit denen will ich jetzt auch wieder bis nach Hause kommen.
Bei einer Hammer-Zeltplatzgebühr wie etwa gestern könnte es da schon arg eng werden.
Computer:
BIKE: 158,49 km | 7:32:12 h | Ø 21,03 km/h | max. 63,44 km/h
ALTI : 2.632 HM | max. 1.463 m | Ø 4 % | max. 10 %
ALTI : -2.288 HM | Ø -4 % | max. -7 %
Übernachtung:
wild | 0 €