Pyrenäen-Tour 2013
Noch ein gutes Weilchen vor mir bricht ein älteres Radreisepaar aus England auf.
An der Einfahrt des sehr guten Campingplatzes von Larrau biegen sie nach links ab.
Bedeutet, dass ihnen eine üble Bergprüfung bevorsteht, denn entweder sind sie wie ich Richtung Spanien unterwegs - also zum Col d'Erroymendi / Port de Larrau - oder aber sie gehen den Col Bagargui an.
Ich habe schon etwas Mitleid mit den beiden, denn ihre Räder scheinen mir für solche Rampen, die beide zu den Härtesten der Pyrenäen zählen, nicht geeignet zu sein.
Es sind klassische Stahl-Randonneure.
Sehen edel aus, aber zumindest ich hätte mit den Übersetzungen keinen Spaß.
Viel zu groß, für mein Empfinden eher berguntauglich.
Nun ja, wenn sie zum Col d'Erroymendi wollen, werde ich sie wohl noch mal wieder sehen.
Und so ist es, denn schon nach dem unteren, noch etwas einfacheren Teil des Aufstieges tauchen sie sichtlich leidend vor mir auf.
Nur wenig später und ich sehe die beiden schon nicht mehr in meinem Rücken.
Ohne Zweifel werden sie hier hoch noch erheblich länger zu knabbern haben als ich.
Eine durchschnittliche Steigung von genau 10 % über 7,3 km mit Gepäck hochzufahren ist eben schon eine Ansage.
Auch für mich.
Für mein Empfinden waren die Anstiege gestern aber noch eine Spur härter, vor allem in den Steigungsspitzen.
Hier geht es sehr konstant nach oben, richtig böse steil sind eigentlich nur die allerletzten Meter.
Dort kommt für mich allerdings noch ein scharfer Gegenwind dazu...
Schön - Camping Ixtila in Larrau am Morgen | Port de Larrau (1.578 m) |
Schafinvasion in der Abfahrt vom Port de Larrau |
Der Col d'Erroymendi ist ja nur eine Zwischenhöhe auf dem Weg zum noch mal gut 200 m höher gelegenen Port de Larrau.
Was bis dahin verbleibt ist dann aber nur noch halb so wild incl. einem Flachstück vor der etwa 2 km langen Schlussrampe.
Nach der Abfahrt vom Port de Larrau geht es auf mir bereits vom letzten Jahr bekannten Pfaden (Alto Laza) weiter nach Isaba.
Bin mir unsicher, ob ich da nach 12.00 Uhr noch was zum Einkaufen bekomme und drücke ordentlich aufs Tempo.
Eine unnütze Jagd - Ankunft Isaba 12.05 Uhr, Läden trotzdem geöffnet.
Nach ausgiebiger Mittagspause fahre ich weiter.
Die nächsten gut 60 km werden mich über einige Anstiege bzw. Talquerungen bis ins Aragóntal führen.
Laut Karte erwarte ich vorwiegend einsame Sträßchen, das Ganze klingt also vielversprechend, bin gespannt.
Ganz so begeistert bin ich dann insgesamt doch nicht.
Alles sehr weitläufig, meist sehr gut ausgebaute breite Straßen.
Hatte irgendwie andere Vorstellungen.
Sehr gut gefällt mir aber gleich die erste größere Ansiedlung auf dem Weg, das schöne Städtchen Ansó.
Eigentlich fahre ich nur ins Zentrum, weil ich an diesem erneut sehr heißen Tag schon wieder Trinkflaschennachschub benötige.
Einen Laden finde ich nicht.
Trotzdem hat sich die Rumpelei über die Pflastergassen des Ortes gelohnt.
Toll anzusehen vor allem der überreichliche Blumenschmuck.
Wohl typisch für die Region, denn Isaba hat sich heute Mittag ähnlich präsentiert.
Die Trinkflaschen fülle ich dann auf dem Campingplatz des Ortes.
Abfahrt nach Ansó | Jasa | Schöne Bergkulisse unweit Aisa |
Am Ende des nächsten Anstieges wartet sogar mal ein kleines Passschild - Collado de la Loma de Aisa (1.227 m). Die Auffahrt sticht ob der Unzahl an Schmetterlingen heraus. So viele Exemplare in allen möglichen Formen und Farben habe ich noch nie umherflattern sehen.
Nach Aisa noch zwei weitere Hügel, dann runter ins Tal des Rio Aragón. Der Rest dann ganz easy talabwärts bis Jaca. Eine recht große Stadt, auch mit wichtigen Sehenswürdigkeiten wie z.B. der Zitadelle. Ich rausche mal wieder an allem vorbei und fahre nach dem Abendeinkauf gleich durch bis zu einem der Campingplätze.
Computer:
BIKE: 123,26 km | 6:19:50 h | Ø 19,47 km/h | max. 59,95 km/h
ALTI : 2.794 HM | max. 1.576 m | Ø 6 % | max. 16 %
ALTI : -2.580 HM | Ø -4 % | max. -10 %
Übernachtung:
Camping Victoria | 11,00 €